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Kosten-Falle: RTR warnt vor verstecktem Handy-Feature

Die Rundfunkbehörde RTR warnt: Eine bei modernen Handys und Smartwatches integrierte Funktion kann unter Umständen teuer werden.

Leo Stempfl
Ein Einsatz nach einem Fehlalarm kann teuer werden. (Symbolbild)
Ein Einsatz nach einem Fehlalarm kann teuer werden. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Ein Feature, das seit einigen Jahren standardmäßig in den meisten Smartphones und Smartwatches integriert ist, kann unter Umständen Leben retten. Es geht um die automatische Unfall- und Sturzerkennung. Diese registriert, wenn der Träger des Geräts ungewöhnlichen Erschütterungen ausgesetzt ist und kann dann selbstständig einen Notruf absetzen.

Das hat in der Praxis schon viele Leben gerettet. Besonders bekannt sind Fälle, in denen etwa ein Auto an abgelegenen Orten von der Straße abkommt, der Lenker das Bewusstsein verliert und die Unfallstelle für den nachkommenden Verkehr nicht einsehbar ist. Das Gerät informiert dann automatisch die Einsatzkräfte und übermittelt den genauen Standort.

Kosten-Falle

Beim Skifahren etwa kann das aber auch unpraktisch sein. "Kommt es zu einem Sturz oder einer ungewöhnlich schnellen Abwärtsbewegung, kann es sein, dass die Sensoren automatisch anspringen und einen Notruf unter 112 bei den Blaulichtorganisationen auslösen. Und das obwohl gar keine Notsituation gegeben ist", informiert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH.

"Auch wenn Anrufe zu Notrufnummern kostenlos sind, könnten automatisch getätigte Notrufe durchaus teuer kommen und zwar dann, wenn es aufgrund des getätigten Notrufs zu einem ungerechtfertigten Einsatz von Rettung, Polizei oder Feuerwehr kommt! Für diesen muss man dann nämlich unter Umständen zahlen."

Daher empfiehlt die Regulierungsbehörde, auf Smart-Endgeräten die Einstellungen der SOS-Funktionen nur bewusst und bei Bedarf zu aktivieren.

Notruf kann auch abgebrochen werden

"Das sollte man beim Kauf neuer Endgeräte wissen! Es liegt in der Selbstverantwortung von uns allen, sich mit derartigen Funktionen seines Handys oder seiner Smartwatch auseinanderzusetzen und die Sturzerkennung zu deaktivieren, wenn man sie nicht braucht", appelliert Steinmaurer.

Zu beachten ist auch, dass vor dem automatischen Absetzen des Notrufs Smartwatches und Handys mittels Vibration und akustischen Signalen auf das unmittelbare Absetzen eines Notrufes hinweisen. Somit besteht Gelegenheit, das Absetzen eines unnötigen Notrufes zu unterbinden. Bei Skibekleidung oder wenn sich das Handy im Rucksack befindet, können diese Signale aber leicht unbemerkt bleiben, sodass ein Notruf ungerechtfertigt abgesetzt wird.

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