Die KPÖ und die Partei Links haben ihren gemeinsamen Wahlantritt für den 27. April verkündet und treten mit einem ambitionierten Ziel an: den Einzug in den Wiener Gemeinderat.
Ein Blick auf aktuelle Umfragen zeigt: Das ist nicht unrealistisch. Mit 4 % liegen sie nur knapp unter der 5-%-Hürde. Ein erfolgreich geführter Wahlkampf könnte den entscheidenden Unterschied machen – und für eine neue Kraft im Stadtparlament sorgen.
Die Spitzenkandidatin des Bündnisses, Barbara Urbanic (42), sieht ihre Partei als dringend benötigte Alternative. "Die SPÖ wird auch diese Wahl gewinnen und den Bürgermeister stellen. Doch viele Sorgen und Bedürfnisse der Menschen fallen seit Jahren unter den Tisch. Es kommt also auf eine soziale Opposition an, die die SPÖ dort herausfordert, wo sie es sich bequem gemacht hat", erklärt sie.
Gemeinsam mit Angelika Adensamer (35), die als Nummer zwei auf der Liste steht, will Urbanic für mehr leistbaren Wohnraum, bessere soziale Absicherung und eine stärkere Bürgerbeteiligung kämpfen.
Bereits 2020 traten KPÖ und Links gemeinsam an und schafften den Sprung in 15 Bezirksvertretungen. Mit derzeit 23 Mandaten in den Bezirksräten verfügen sie über politische Erfahrung auf lokaler Ebene – nun soll der nächste Schritt folgen.
"Wir freuen uns, dass es wieder gelungen ist, linke Kräfte zu bündeln und einen schlagkräftigen Antritt zu formen", sagt Adensamer. "In Zeiten wie diesen ist der Einsatz für eine lebenswerte Stadt für alle in Wien wichtiger denn je."
Bevor das Linksbündnis überhaupt auf dem Stimmzettel stehen kann, muss es eine bürokratische Hürde überwinden: 2.000 beglaubigte Unterstützungserklärungen sind notwendig, damit die KPÖ offiziell kandidieren darf.
Das Sammeln hat bereits begonnen – und laut Urbanic läuft es gut. "Wir haben schon viele Unterschriften erhalten und spüren großen Rückhalt aus der Bevölkerung. Viele Menschen melden sich bei uns, um aktiv mitzumachen", meint sie optimistisch.
Sollte die KPÖ tatsächlich die 5-%-Hürde knacken, könnte das für eine spürbare Veränderung im Wiener Machtgefüge sorgen. Bisher teilen sich SPÖ, ÖVP, Grüne, Neos und FPÖ die Sitze im Gemeinderat. Eine weitere Partei würde die Mehrheitsverhältnisse neu sortieren – und möglicherweise auch die Oppositionsarbeit verändern.
Mit dem offiziellen Wahlkampfstart in den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die KPÖ und Links den Einzug ins Rathaus schaffen können.