Meisterparty in Graz-Liebenau! Durch ein 1:1 gegen den WAC, der mit einem Sieg noch an Sturm vorbeiziehen hätte können, haben die Grazer am letzten Spieltag die Titelverteidigung perfekt gemacht. Somit kann die Party vor dem Stadion losgehen. Den Startschuss zum Grazer Partymarathon machte William Böving in der 45. Minute, der zum Schwarz-Weißen Goldjungen avancierte. Der WAC kam durch einen Treffer von Thierno Ballo in der 67. Minute zurück und ließ die Grazer gehörig zittern. Diese brachten das Unentschieden allerdings über die Zeit und dürfen sich nun Meister nennen.
Die Austria verschenkt im Parallelspiel gegen Blau-Weiß Linz (2:2) den Heimsieg, wird nur Dritter und muss sich mit der Qualifikation für die Conference League zufriedengeben. Wolfsberg wird trotz eines starken Frühjahrs nur Vierter. Die Salzburger (4:2 gegen Rapid) profitieren vom Patzer der Austria und dürfen sich völlig unverhofft über den Vizemeistertitel freuen.
Sturm startete energischer in die Partie. Nach einer Ecke scheiterte der Schuss von Otar Kiteishvilli nur knapp am langen Eck (4. ). Anschließend flachte die Partie zunehmend ab und beiden Mannschaften war die Bedeutung des Spiels anzumerken. Daher waren beide Teams im Laufe der ersten Halbzeit darauf bedacht, sicher zu stehen. Dennoch kontrollierten die Grazer das Spiel und waren durch Schüsse von William Böving (25.) und Tomi Horvath (27.) dem Führungstreffer deutlich näher.
Beide Male war jedoch WAC-Goalie Nicolas Polster zur Stelle. Die Partie schien in die Pause auszutrudeln, als Böving um 17:46 Uhr Graz-Liebenau explodieren ließ. Aus 25 Metern nahm sich der Stürmer ein Herz und hämmerte den Ball mit maximaler Geschwindigkeit ins Kreuzeck. Zu diesem Zeitpunkt war man sich nicht sicher, was mehr wackelte: die Stadiontribünen oder das Tornetz der Wolfsberger. Es waren irre Szenen, die sich in der steirischen Landeshauptstadt abspielten.
Diesen Schwung nahmen die Grazer mit in die zweite Halbzeit, ließen den Ball sehr gut laufen, wurden aber nicht zwingend. Das nutzte Wolfsberg, die sich mit geschickten Spielverlagerungen spielerisch in die Partie kämpften und eiskalt zuschlugen. Nach einer Hereingabe von Dejan Zukic stand Thierno Ballo im Rückraum goldrichtig und verwandelte den Ball unten im Toreck (67.).
Anschließend begann das kollektive Zittern der Grazer, als zunächst Zukic nach einem Freistoß den Meistertitel auf dem Fuß hatte (71.). Doch der Lucky Punch zum Sensationstitel wollte der Kühbauer-Elf nicht gelingen, sodass am Ende der SK Sturm Graz zuhause die Meisterschaft feierte.