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Paukenschlag in Berlin: AKK gibt CDU-Vorsitz ab

CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer verzichtet auf die Kanzlerkandidatur und will den CDU-Vorsitz in absehbarer Zeit abgeben.

Heute Redaktion
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Polit-Beben in der deutschen CDU: Erst vor ein paar Tagen hatte sie noch Bundeskanzler Sebastian Kurz besucht, nun ist alles anders: Annegret Kramp Karrenbauer (57, kurz "AKK") teilte am Montagmorgen mit, dass es ein ungeklärtes Verhältnis von Teilen der CDU mit AfD und Linken gibt. Sie selbst ist strikt gegen eine Zusammenarbeit mit diesen Parteien.

Merkel will AKK als Ministerin halten

Dann folgte der Paukenschlag: Sie wolle "zum Sommer den Prozess der Kanzlerkandidatur organisieren, die Partei weiter auf die Zukunft vorbereiten und dann den Parteivorsitz abgeben", hieß es aus CDU-Kreisen. Verteidigungsministerin wolle "AKK" nur bleiben, wenn Partei und Fraktion das unterstützen.

Für den Mittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Kramp-Karrenbauers Vorgängerin als CDU-Chefin, habe der 57-Jährigen für die bisherige Arbeit gedankt und betont, dass sie Verteidigungsministerin bleiben solle. Wie die "Bild" berichtet, soll die Kanzlerin im Vorfeld nichts über den Rückzug AKKs gewusst haben.

Nachfolger-Frage noch ungelöst

Kramp-Karrenbauer hatte Ende 2018 den Parteivorsitz von Merkel übernommen. Sie wurde für zwei Jahre gewählt, eine Neuwahl des CDU-Vorstandes steht am Bundesparteitag Ende des Jahres an. Merkel, die Deutschland seit 2005 regiert, will bei der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2021 nicht mehr kandidieren.

Direkte Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur soll es offenbar noch nicht geben: Bislang habe noch niemand eine mögliche Kandidatur in Aussicht gestellt, heißt es aus CDU-Kreisen.