Ein Bauchtums-Event bei Innsbruck (T.) geriet 2020 außer Kontrolle. Bei einem Krampuslauf stürmten als Affen verkleidete Teilnehmer einen Saal, schepperten wild mit ihren Stahlketten. Ein Mitglied der sogenannten "Affengruppe" fuhr einer Besucherin durch die Haare. Als er dann von seinem Begleiter an einer Stahlkette zurückgezogen wurde, kam es zu einem tragischen Unfall.
Die Stahlkette schnellte zurück und traf die Besucherin voll im Gesicht. Ihr wurden die Zähne eingeschlagen. Die Frau verlor laut "Tiroler Tageszeitung" unter anderem ihren linken Schneidezahn. Sie wurde blutüberströmt in ein Spital gebracht. Der Vorfall wurde von einem anderen Gast mit einem Handy aufgenommen.
Die Tirolerin klagte auf Schadenersatz, weil das wilde Treiben ohne jeglichen Sicherheitsabstand in dem Saal ablief. Die Frau habe dem Schlag der Stahlkette auf ihrem Sitz unmöglich ausweichen können. Unglaublich: In erster Instanz wurde die Klage vom Landesgericht Innsbruck abgewiesen. Doch am Oberlandesgericht kam es nun in zweiter Instanz zu einer Entscheidung im Sinne des Opfers. "Eine frei schwingenede Eisenkette ist nicht mehr von der typischen Gefährlichkeit des Auftritts gedeckt", heißt es laut "TT" in dem Urteil des Oberlandesgerichts. Der Tirolerin wurden nun 22.695 Euro Entschädigung zugesprochen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig, die betroffene "Affengruppe" muss nun zahlen.