Oberösterreich

Erbbetrug: "Kranke" Frau versprach Pensionist 300.000 €

Eine schwer kranke Frau gab im Internet an, einen Erben für ihr Vermögen zu suchen. Ein Pensionist aus OÖ biss an. Jetzt ermittelt die Polizei.

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Gerhard Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA.
Gerhard Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA.
fotokerschi.at

Begonnen hatte alles mit einem harmlosen Kommentar unter einem Facebook-Beitrag. In einem Posting gab eine Frau an, schwer erkrankt zu sein. Sie meinte, sie habe Kehlkopfkrebs und nicht mehr lange zu leben. Deshalb suche sie auf diesem Weg einen Erben für ihr Vermögen (115.000 Euro). 

Aus Mitleid, wie die Polizei in einer Aussendung schreibt, kommentierte ein 55-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck diesen Beitrag. "Er schrieb, dass sie ihm leid tue und er wünsche ihr alles Gute", so Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug des Landeskriminalamtes, im Gespräch mit "Heute"

Damit war der gutgläubige Pensionist auch schon in die Falle getappt. Denn wenig später erhielt der Oberösterreicher von der laut ihren Angaben aus Frankreich stammenden und in Kanada lebenden Frau eine Freundschaftsanfage. Sie tauschten einige Nachrichten aus. Es dauerte nicht lange, teilte sie ihm mit, er sei der Auserwählte. Er bekomme das Vermögen von ihr.  

"Notar" meldete sich per Whats-App

Um das Erbe zu erhalten, blieb laut ihren Aussagen nur noch eine einzige Hürde. Für eine notwendige Vertragserrichtung wäre noch eine Gebühr in Höhe von 300 Euro fällig. Dazu meldete sich ein offensichtlich fingierter Notar bei dem Opfer per Whats-App. 

Der 55-Jährige kam der Forderung nach und überwies den Betrag auf ein englisches Konto. Damit war es aber noch nicht getan. Nach der Überweisung meldete sich der angebliche Notar erneut. Diesmal gab er an, für ein notwendiges Testament würde eine weitere Vertragsgebühr anfallen. Kostenpunkt: 500 Euro. "Dafür wurde dem Mann aber ein noch größeres Vermögen in Aussicht gestellt. Die Rede war schon von 300.000 Euro", so Sakoparnig.

Bei dem Vöcklabrucker bissen sich die Betrüger in weiterer Folge aber die Zähne aus. Nach der neuerlichen Geldforderung wurde er nämlich misstrauisch und verständigte die Polizei. Zu den Tätern fehlt jede Spur. Es gibt auch keine brauchbaren Hinweise.

Aktuell treten laut Sakoparnig vermehrt Fälle mit Anlagebetrügern auf. "Diese Masche mit dem Erbbetrug kommt aber immer wieder mal vor bei uns. Es wird dabei auf das Mitgefühl und die Gutgläubigkeit der Menschen gesetzt", so der Ermittler, der betont: "Sobald am Telefon von unbekannten Anrufern Geld gefordert wird, handelt es sich um Betrug."

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