Österreich

Krautsalat zum Schnitzel, dann flogen die Fäuste

Heute Redaktion
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Ein traditionelles Wiener Schnitzel. Im Bild mit Kartoffelsalat. Symbolbild
Ein traditionelles Wiener Schnitzel. Im Bild mit Kartoffelsalat. Symbolbild
Bild: iStock

Nach einem scheinbar kulinarischen Fauxpas flogen in einem Waldviertler Lokal die Fetzen. Wirt und Gast prügelten sich in einem Streit um die richtige Beilage eines Wiener Schnitzels.

Ein 47-Jähriger hatten es sich nach einem Besuch eines Tankstellenshops mit einem Bekannten in einem Gastlokal in Eggenburg (Bezirk Horn) gemütlich gemacht. Der Mann bestellte ein Wiener Schnitzel und verzog sich auf die Toilette. Als er zurückkam, stand das Essen bereits am Tisch.

Doch ein Detail machte den 47-Jährigen wütend. Anstatt eines Kartoffelsalats hatte der Wirt zum Schnitzel einen Krautsalat serviert. Es kam zum Streit, woraufhin der Inhaber (30) ein Lokalverbot gegen den aufgebrachten Gast aussprach. Danach flogen die Fäuste.

Der Erdäpfel-Fan schlug zu, versetzte dem türkisch-stämmigen Gastronom eine Ohrfeige und fand sich alsbald in einem wilden Gerangel mit selbigem wieder. Der Wirt erlitt leichte Verletzungen im Gesichts- Hals und Kniebereich, der 47-Jährige Prellungen an Kiefer und Schädel sowie eine Verrenkung der Schulter.

"Kannst da des Schnitzel in ***** schieben!"

Nun trafen sich beide Kontrahenten am Kremser Landesgericht wieder. Laut einem Bericht der "Bezirksblätter Niederösterreich" schilderten dabei beide unterschiedliche Versionen zum Hergang der Geschichte.

"Ich bin ihm net an die Gurgel g'gangen. Er hat mi nach meiner Kritik aus dem Lokal geworfen. Im Vorbeigehen hat er mich g'stessen und da hab ich ihm reflexartig a Watschen gegeben. Dann hat er mi gepackt und hat se auf mi g'schmissen", wird der Schnitzelbesteller in einem "NÖN"-Bericht zitiert. Er verlangt nicht nur einen Freispruch sondern auch 5.000 Euro Schmerzensgeld. "Das war nicht so", entgegnet der Wirt. In seiner Darstellung habe er sich nur gegen den aggressiven Gast verteidigt.

Sowohl der Bekannte des Gastes, als auch ein Hilfskoch wurden als Zeugen geladen. Die Rangelei bestätigten sie, doch wer angefangen habe, konnten oder wollten sie nicht sagen. Nettigkeiten seien aber auch davor nicht ausgetauscht worden. Der Wirt habe den Gast mit den Worten "Schleich di!" zur Tür hinaus geschickt, der wiederum entgegnete: "Bei dem Salat, kannst da des Schnitzel in ***** schieben!"

Prozess vertagt

Weil der Hilfskoch allerdings die Fragen der Richterin kaum verstehen konnte, habe die Verteidigung des Wirten einen Türkisch-Dolmetscher beantragt. Der Prozess wurde in Folge vertagt. Ein Urteil dürfte frühestens am 10. Jänner 2020 fallen.

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