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Kreisverkehr: Fast jeder Zweite vergisst den Blinker

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Eine kürzlich vom ÖAMTC durchgeführte Beobachtung im Großraum Wien zeigte klar auf, dass es bezüglich des Blinkverhaltens bei den Fahrzeuglenkern große Defizite gibt.

Erhoben wurde an geregelten Kreuzungen ohne eigene Abbiegespur sowie an Kreisverkehren. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede: Während von je 3.500 Autolenkern, die an einer Kreuzung abbogen, 395 nicht blinkten (11 Prozent), waren es in Kreisverkehren mit 1.452 (41 Prozent) fast vier Mal so viel Nichtblinker.

"Im Vergleich zur 'normalen' Kreuzungsvariante sind die Lenker im Kreisverkehr eher blinkfaul", fasst ÖAMTC-Techniker Thomas Stix zusammen. "Das richtige Signal zur rechten Zeit ist jedoch essenziell, um eindeutig seinen jeweiligen Abbiegewillen anzuzeigen und Unfälle zu vermeiden - auch beim Verlassen des Kreisverkehrs."

736 Unfälle an Kreisverkehren

Im Jahr 2011 ereigneten sich in Kreisverkehren österreichweit 736 Unfälle mit Personenschaden, fünf Personen kamen dabei ums Leben. Generell wurde bei 140 Unfällen im Jahr 2011 die fehlende Richtungsanzeige als ein Umstand erkannt (Quelle: Statistik Austria).

Für das Nichtblinken beim Abbiegen erkennt der Experte mehrere Ursachen. Im Kreisverkehr ist offensichtlich die angesteuerte Ausfahrt entscheidend für das Betätigen des Blinkers: "Zahlreiche Lenker blinkten nicht, die den Kreisverkehr an der gegenüberliegenden Ausfahrt verließen". Diejenigen Lenker jedoch, die den Kreisverkehr über die erste bzw. dritte Ausfahrt verließen, zeigten ihre gewünschte Richtung mittels Blinker an.

Telefonieren hindert beim Blinken

Auch Ablenkung lässt das Blinken in den Hintergrund geraten und wird somit zum Gefahrenfaktor. Telefoniert man verbotenerweise während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung, ist keine Hand mehr frei für das Betätigen des Blinkerhebels. Auch das schlichte Vergessen des Blinkens kann ein Grund für die fehlende Richtungsanzeige sein.