Wirtschaft

Kriegen auch diese Personen bald 500 € "Corona-Bonus"?

Ärzte und Pflegekräfte bekommen für ihren Einsatz während der Pandemie einen 500 Euro "Corona-Bonus". Folgen bald auch andere Berufe?

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Das Spitalspersonal bekommt einen "Corona-Bonus"
Das Spitalspersonal bekommt einen "Corona-Bonus"
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Die Bundesregierung bedankt sich bei Pflegepersonal und Ärzten für den Einsatz in der Pandemie mit einem steuerfreien "Corona-Bonus" von 500 Euro. Der Bund stellt den Ländern insgesamt bis zu 95 Millionen Euro zur Verfügung, damit im Spitals- und Pflegebereich hier für die Bediensteten ein Bonus für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr ausbezahlt werden kann. Rund 189.000 Bedienstete erhalten dieses Zuckerl.

"Endlich sieht auch die Regierung ein, dass die Helden der Krise eine finanzielle Belohnung verdient haben. Der Druck des ÖGB hat sich ausgezahlt", kommentiert ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian die von der Bundesregierung angekündigte Prämie von 500 Euro für Ärzte und Pflegekräfte.

Es sei zwar nicht der geforderte Corona-Tausender, aber ein Teilerfolg für den ÖGB, sagt der Präsident: "Und vor allem ist es ein Erfolg für das Gesundheitspersonal, das seit mehr als einem Jahr enormen Belastungen und einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist. Diese Prämie kommt keine Sekunde zu früh."

Christian Meidlinger, der Vorsitzende der "younion _ Die Daseinsgewerkschaft", ergänzt: "Endlich stellt sich die Bundesregierung nicht mehr taub und belohnt zumindest die Beschäftigten der Spitäler für ihre übermenschlichen Leistungen in der Corona-Krise. Aber das kann nur ein erster Schritt sein. Eine Belohnung haben sich viele Berufe und Branchen verdient".

"Was ist mit Kindergärtnern, Müllmännern und Co.?"

Und weiter: "Natürlich versuchen Kurz, Blümel und Co. mit dieser Auszahlung von den Problemen rund um türkisen Postenschacher und den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Bundeskanzler abzulenken. Aber den Beschäftigten der österreichischen Spitäler kann das egal sein. Endlich erhalten zumindest sie eine erste Anerkennung."

Mit Geld allein würden sich die Probleme im Spitalsbereich aber nicht lösen lassen. "Wir brauchen mehr Ressourcen und eine Ausbildungsoffensive des Bundes, eine Implacementstiftung die den Namen verdient, bessere Pensionsregeln wie die Schwerarbeiterregel und vor allem mehr Personal", so Meidlinger.

Mit den durchschnittlich 500 Euro für die Spitalsbediensteten, die für alle Berufsgruppen im Spital gelten müsse, sei die Sache außerdem noch lange nicht abgehakt. Meidlinger: "Was ist mit den Beschäftigten der Kindergärten? Was ist mit den ArbeitnehmerInnen der Daseinsvorsorge – Rettung, Strom, Gas, Verkehr, Müllentsorgung und den vielen anderen Berufen und Branchen, die viel auf sich genommen haben, um den Alltag in den Städten und Gemeinden aufrecht zu erhalten? Zu Recht erwarten auch sie sich eine faire Anerkennung ihrer Leistungen."

"Die Bediensteten der Daseinsvorsorge warten auf den nächsten Schritt zur Abgeltung ihrer hervorragenden Leistungen", stellt Meidlinger klar.

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