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Kriminalität von Asylwebern ist gesunken

Heute Redaktion
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In den ersten acht Monaten wurden 8.500 Straftaten von Asylwerbern angezeigt. In absoluten Zahlen ist das zwar ein Anstieg, verglichen mit den 90.000 Asylanträgen im heurigen Jahr aber ein Rückgang. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Franz Lang, ist im "Ö1 Morgenjournal" nicht beunruhigt.

In den ersten acht Monaten wurden 8.500 Straftaten von Asylwerbern angezeigt. In absoluten Zahlen ist das zwar ein Anstieg, verglichen mit den 90.000 Asylanträgen im heurigen Jahr aber ein Rückgang. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Franz Lang, ist im "Ö1 Morgenjournal" nicht beunruhigt.

Aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage stammen jene Zahlen, die das Team Stronach und die FPÖ aufregen. Sie sehen in den 8.500 mutmaßlich von Asylwerbern begangenen Delikten einen deutlichen Anstieg.

Kriminalität verringert

In Wirklichkeit ist die Zahl in Relation zu sehen. Franz Lang, Chef des Bundeskriminalamtes zum "Ö1 Morgenjournal": "Wenn man die letzten fünf Jahre betrachtet hat sich, im Vergleich zur Zahl der Asylwerber in Österreich, die Kriminalität verringert."

90.000 Asylanträge erwartet das Innenministerium bis zum Jahresende. Das ist Rekord. Die Delikte, für die Asylwerber typischerweise angezeigt werden, betreffen meist keine Österreicher. Kleine Raufereien in Asylheimen und Dokumentenfälschungen bilden den Hauptteil der Anzeigen.

Vor allem unter jenen Flüchtlingen, die in diesem Jahr durch Österreich durchgereist sind oder in den letzten Monaten einen Asylantrag gestellt haben, ist die Kriminalitätsrate sehr gering, so Lang.

Im ersten Jahr ihres Aufenthaltes begehen Asylwerber selten Straftaten, erst wenn sie länger keine Perspektiven sehen, wird es kritisch. Ohne Arbeit und Verdienst können die teilweise vorhandenen Verpflichtungen in der Heimat (die zurückgebliebene Familie musste oft ein großes Vermögen aufbringen, um die Flucht zu finanzieren) nicht erfüllt werden.

Integration ist daher ein wichtiger Präventionsfaktor, so Lang. Die Zahl der Touristen (Autounfälle miteingerechnet), die 2015 angezeigt wurden, ist übrigens höher als jene von Asylwerbern.