Österreich

Weniger Verbrechen, aber mehr Morde und Sexdelikte

Heute Redaktion
Teilen
Omar Haijawi-Pirchner, Konrad Kogler und Franz Popp.
Omar Haijawi-Pirchner, Konrad Kogler und Franz Popp.
Bild: LPD Niederösterreich

Die nö. Polizei präsentierte am Donnerstag die Statistik zur Kriminalität im Jahr 2017. Insgesamt ist die Zahl der Verbrechen gesunken, ein historischer Tiefstand.

71.452 Verbrechen wurden 2017 in Niederösterreich angezeigt. 2016 waren es noch 76.079. Die Kriminalität ist damit gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent zurückgegangen. Mehr Verbrechen gab es nur in Wien (190.056). Landespolizeidirektor Konrad Kogler, sein Stellvertreter Franz Popp und LKA-Chef Omar Haijawi-Pirchner präsentierten die Zahlen am Donnerstag. Zuvor hatte Innenminister Herbert Kickl (FP) bereits die Zahlen für ganz Österreich vorgestellt.

Für NÖ bedeutet das einen neuen Tiefststand und damit ein erfreuliches Ergebnis für die Polizei. Den Höchststand hatte NÖ 2007 mit 86.080 Straftaten verzeichnet, den bisherigen Tiefststand 2010 mit 72.782. Die Aufklärungsquote betrug 2017 50,8 Prozent – immerhin wurde also jedes zweite Verbrechen aufgeklärt. "Die Bevölkerung in Niederösterreich kann sich sicher fühlen. Die Anzeigen sind rückläufig, die Aufklärungsrate ist gestiegen, wir haben in die 50 Prozent Marke durchbrochen", so Kogler.

Mehr Mord, mehr Sexualverbrechen

Mordopfer gab es im vergangenen Jahr 13, bei elf Kapitalverbrechen – in zwei Fällen handelte es sich um Doppelmorde. Alle Bluttaten konnten aufgeklärt werden, bis auf den Fall um Frieda L. in Neunkirchen. Bemerkenswert: Alle geklärten Taten fanden im Freien statt. 2016 waren es neun, an fünf Tatorten (ein Vierfach-Mord).

Erschreckend: Auch die Zahl der Sexualdelikte stieg 2017 erneut an. Um 3,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Sehr hoch ist hierbei allerdings die Aufklärungsquote mit 89,7 Prozent.

Überfalle auf Geldinstitute gab es 2017 nur neun, acht der Raubüberfälle wurden geklärt. Ein neues Rekordhoch gibt es bei der Cyberkriminalität. Diese stieg um 23,4 Prozent. Die Aufklärungsrate liegt nur bei 38,6 Prozent. Im Bereich des Internets gibt es also noch einiges zu tun. Zurück ging dafür die Zahl der Einbrüche.



(min)