Paradoxe Welt? Während Herr und Frau Österreicher aufgrund radikal gestiegener Lebenserhaltungskosten Münzen zählt, um den Lebensmitteleinkauf am Ende des Monats zu zahlen, feiern Immobilien-Firmen teils Rekordumsätze.
Der Grund: Viele Menschen, die noch Geld auf der hohen Kante hatten, investierten jetzt in eine Immobilie als Anlage. Die Projektentwicklungs- und Bauträger-Gesellschaft "VMF Immobilien" mit Sitz in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) konnte ihren Umsatz 2022 beispielsweise um 150 Prozent steigern.
Das Unternehmen baut vorrangig Mehrparteienhäuser im Wiener Speckgürtel, eine Lage, die laut Firmenchef Christian Voithofer auch weiterhin sehr gefragt sein wird. "Gute Lagen, so wie sie die VMF-Immobilien in ihrem Bestand hat oder diese gerade entwickelt, bleiben auch weiterhin gefragt und werden an Wert zulegen. Schwieriger wird es aber für Randlagen außerhalb der Ballungszentren Wien oder auch Graz, wo die Preise in den nächsten Jahren stagnieren oder sogar auch sinken werden", prophezeit der Unternehmer.
Wie bereits berichtet, rechnen Makler aufgrund der strengen Kreditvergabe-Richtlinien sowie hoher Zinsen mit einem Immo-Crash im Jahr 2023, viele Kreditnehmer dürften sich ihre Darlehen dann nicht mehr leisten können – mehr dazu hier.
Dass gemeinnützige Genossenschaften viele ihrer Projekte aufgrund hoher Baukosten auf Eis legen mussten, habe den Projektentwicklern aus dem Bezirk Mödling zusätzlich in die Hände gespielt, die Nachfrage am privaten Vermietungsmarkt sei gestiegen.