Politik

Kritik von ganz oben: Van der Bellen rügt Kickl

Heute Redaktion
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Herbert Kickl (FPÖ/Innenministerium) bei seiner Angelobung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Herbert Kickl (FPÖ/Innenministerium) bei seiner Angelobung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Bild: picturedesk.com

Der Wirbel um den "Konzentriert"-Sager des Innenministers geht weiter. Während Sebastian Kurz die "Klarstellung" Kickls lobt, postet Van der Bellen eine Rüge.

"Kickl hat seinen Sager klargestellt", sagte Sebastian Kurz am Donnerstag am Rande seines Besuchs beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Ihm gegenüber habe noch niemand in Frankreich die Causa erwähnt.

Anders sieht das in internationalen Medien und in der heimischen Politik aus. Die Wiener Grünen-Chefin Maria Vassilakou rief Herbert Kickl schon am Donnerstag zu: "Bis hier her und nicht weiter." Nun hat sich auch ihr ehemaliger Parteikollege und nun Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort gemeldet.

Auf Facebook postete er ein Statement, das man nur im Lichte des umstrittenen Sagers verstehen kann: "Ein verantwortungsvoller Umgang mit Sprache ist essentiell für unsere Demokratie. Bewusst oder unbedacht gewählte Formulierungen, die als Anspielungen auf die dunkelste Zeit unseres Landes verstanden werden können, dürfen im politischen Diskurs keinen Platz haben. Das gilt besonders auch im Umgang mit schutzbedürftigen Menschen, die vor Tod und Verfolgung fliehen mussten.

Das Österreich, in dem wir leben wollen, ist sich der hellen und dunklen Seiten seiner Geschichte bewusst und sieht die Verantwortung, die es trägt. Das Österreich, in dem wir leben wollen, ist ein Land der Menschlichkeit und des Respekts. Und ein Land, das seine Geschichte kennt."

Der Hintergrund

Innenminister Kickl ließ am Donnerstag mit einer sehr fragwürdigen Wortwahl aufhorchen. Er wolle Asylwerber in Zentren "konzentrieren". Die mehrmaligen Nachfragen zu seiner Sager empfand er seinerseits als Provokation - lesen Sie hier den genauen Wortlaut.





(red)