Omikron ist in Wien mit 80 % bereits die dominante Corona-Variante. Weil das Virus so ansteckend ist, warnen Experten vor drastisch schnell steigenden Infektionszahlen. Simulationsexperte Niki Popper und Molekularbiologe Ulrich Elling rechnen schon ab Mittwoch mit einem starken Anstieg, immer mehr Menschen könnten sich gleichzeitig in Quarantäne befinden. Bei Polizei, Rettung und im Lebensmittelhandel gib es unterschiedliche Maßnahmen, um den Betrieb auch im Ernstfall am Laufen zu halten. Für Wien Energie gehen ab Freitag 50 Mitarbeiter für vorerst vier Wochen in Isolation, wir haben berichtet.
Keinen Grund für Hamsterkäufe gibt es bei REWE-Märkten (Billa, Penny, Bipa, Adeg): "Die Logistik ist ein besonders sensibler Bereich. Um die Versorgung mit Lebensmittel sicherzustellen wird dort in geteilten Teams gearbeitet. Für die Filialen gibt es Springerteams, um einzelne Mitarbeiter zu ersetzen", erklärt Pressesprecher Paul Pöttschacher.
Interne Krisenstäbe werden seit Pandemiebeginn eingesetzt und sind hinsichtlich der neuen Omikron-Variante in ständigem Austausch mit den zuständigen Behörden. "Aber das aller wichtigste ist die Impfung. Ab nächster Woche startet für alle Mitarbeiter die betriebliche Impfung für den dritten Sich", so Pöttschacher.
Bei der Wiener Polizei arbeitet man schon länger in getrennten Teams, um bei einem Corona-Fall keine zu großen Ausfälle. "Wir haben auch Besprechungen reduziert. Dort wo es möglich ist, wird Telearbeit und Homeoffice angeordnet, wie zum Beispiel für Verwaltungsbedienstete", so ein Sprecher der Polizei zu "Heute". Möglich wäre es auch Notruf durch eine Anrufumleitung im Homeoffice zu bearbeiten.
Einen Stufenplan für Maßnahmen gibt es bei Berufsfeuerwehr und Rettung. "Bei der Feuerwehr separieren wir die Löschgruppen und mischen die Teams weder zwischen den Feuerwachen noch innerhalb der Löschgruppen", erklärt ein Sprecher. Strikte Hygieneregeln gelten für die Wiener Berufsrettung bereits seit Herbst. Zur Sicherheit ist die Leitstelle an zwei Standorten in mehrere Teams gesplittet, die sich nicht begegnen. Personalausfälle werden außerdem täglich evaluiert.
Bei den Wiener Linien setzt man weiter auf strenge, interne Schutzmaßnahmen und Maskenpflicht. "Wir halten Wien auch während Corona mobil. Für Ernstfälle gibt es verschiedenen Überlegungen, die Pläne liegen schon in den Schubladen. Wir sind vorbereitet", versichert eine Sprecherin.