Politik

Krüppellied: Hofer nimmt die Entschuldigung an

FPÖ-Nationalratspräsident Norbert Hofer akzeptiert die Entschuldigung von SP-Manager Paul Pöchhacker für dessen "Krüppellied"-Tweet.

Heute Redaktion
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Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ)
Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ)
Bild: Helmut Graf

Wie berichtet, hatte Pöchhacker im Präsidentschaftswahlkampf das "Krüppellied" von Helmut Qualtinger gepostet. Widmung: "Für Norbert Hofer". Der ist seit einem Paragleiter-Unfall auf einen Gehstock angewiesen. Pöchhacker hatte sich schon nach Bekanntwerden des Postings entschuldigt, am Wochenende folgte erneut eine schriftliche Bitte um Verzeihung.

Aussendung von FPÖ-General Kickl

"Norbert Hofer hat in einem Schreiben an Herrn Pöchhacker dessen Entschuldigung für den Krüppellied-Tweet angenommen und sich in persönlichen Worten an ihn gewandt", gab FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl am Montag via Aussendung bekannt.

Hier der Wortlaut von Hofers Schreiben:

"Sehr geehrter Herr Pöchhacker!

Ich darf mich für Ihr Schreiben, in dem Sie Ihr Bedauern über die Ereignisse rund um die Widmung des Krüppelliedes im Präsidentschaftswahlkampf zum Ausdruck gebracht haben, bedanken.

Zweifellos hat mich dieser Vorfall sehr getroffen. Weniger, weil damit ein politischer Gegner diffamiert wurde, sondern weil dezidiert die Behinderung ins Zentrum einer politischen Auseinandersetzung gerückt wurde und damit gleichzeitig in Kauf genommen wurde, auch andere Menschen mit Behinderung zu kränken.

Daher ergeht die besondere Bitte an Sie, die Anliegen behinderter und pflegebedürftiger Menschen in Österreich nicht zu vergessen und im Auge zu behalten.

Ich darf Ihnen versichern, dass ich die übermittelte Entschuldigung gerne und ohne Vorbehalt annehme.

Mit besten Grüßen,

Norbert Hofer"

Seitenhieb gegen SPÖ

Einen Seitenhieb gegen die SPÖ konnte sich Kickl in der Aussendung dann doch nicht verkneifen: "Ich möchte zu der ganzen Sache abschließend nur noch anmerken, dass es der sicherlich ernst gemeinten persönlichen Intention des Silberstein-Nachfolgers mehr gerecht geworden wäre, hätte die SPÖ-Wahlkampfzentrale die Vorgangsweise gewählt, zuerst Norbert Hofer direkt zu kontaktieren und dessen Reaktion abzuwarten und erst als zweiten Schritt Pöchhackers Schreiben via Medien öffentlich zu machen."

Das sei jedenfalls "die Vorgangsweise, die wir jetzt mit der Veröffentlichung von Norbert Hofers Antwortschreiben gewählt haben", schreibt Kickl.