Italienische Influencerin

"Kuchen-Beschiss": Chiara Ferragni jetzt vor Gericht

Chiara Ferragni trat am Dienstag zum ersten Mal vor Gericht in Mailand auf. Sie muss sich im Zusammenhang mit dem Pandoro-Spendenskandal verantworten.
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05.11.2025, 09:56
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Am Dienstag ist Chiara Ferragni (38) in Mailand zum ersten Mal vor Gericht erschienen. Es geht um den Prozess rund um den "Pandoro-Gate"-Skandal. Die Unternehmerin wird zusammen mit zwei weiteren Personen, darunter ihr Ex-Mitarbeiter Fabio Damato, wegen angeblich irreführender Werbung des schweren Betrugs angeklagt. Sie plädiert auf nicht schuldig.

Bilder zeigen die Italienerin am Dienstag im Inneren des Gerichtsgebäudes. Die 38-Jährige trug ein weißes Hemd und einen schwarzen Hosenanzug. Sie betrat gemeinsam mit ihren Anwälten Giuseppe Iannaccone und Marcello Bana den Saal der dritten Strafkammer vor Richter Ilio Mannucci Pacini. Die Verhandlungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

"Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, vielen Dank, dass Sie hier sind. Dies ist zweifellos eine schwierige Zeit in meinem Leben und ich denke, Sie werden verstehen, wenn ich keine weiteren Erklärungen abgeben möchte. Aber vielen Dank für Ihr Kommen, und nun lasst uns nach vorne blicken", erklärte Chiara den anwesenden Reportern vor dem Justizgebäude.

Chiara Ferragnis Spendenskandal

2022 warb Chiara Ferragni für eine Spezialedition der Pandoro-Marke Balocco mit dem Namen "Pandoro Pink Christmas". Auf jeder Verpackung klebte ein Etikett der Influencerin und statt 3,70 Euro kostete das Gebäck neun Euro. Das Lebensmittelunternehmen Balocco versprach, einen Teil der Einkünfte an das Kinderkrankenhaus Regina Margherita zu spenden, denn die Krebsabteilung brauchte ein neues Gerät zur Behandlung von Tumoren.

Doch wie das italienische Kartellamt erfahren hat, überwies Balocco dem Spital lange vor der Aktion 50.000 Euro – völlig unabhängig von den tatsächlichen Verkaufszahlen. Ähnlich getrickst haben soll Ferragni mit einer Ostereier-Aktion, die über das Unternehmen Dolci Preziosi vermarktet wurde. Auch hier flossen Spenden unabhängig von der Anzahl an verkauften Eiern – anders, als es Chiara ihren Fans mitteilte.

Chiara wünscht sich ein summarisches Verfahren

In der Anhörung am Dienstag wird über die Nebenkläger und die Wahl des Gerichtsverfahrens im Betrugsskandal entschieden. Ferragni wünscht sich ein summarisches Verfahren, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Bereits vergangene Woche wurde eine erste Anhörung formaler Natur durchgeführt, ohne Chiaras Anwesenheit. Im Vorfeld hatte die Influencerin erklärt, dass sie aus Respekt vor der Justiz an den Anhörungen teilnehmen und ihre Unschuld beweisen wolle.

Ihre Verteidiger betonen, dass sie kein Verbrechen begangen habe, das Verwaltungsverfahren bereits abgeschlossen habe und Spenden in Höhe von insgesamt 3,4 Millionen Euro geleistet habe. Mit diversen Zivilklägern, die die fälschlich beworbenen Pandoro gekauft haben, kam es bereits zu außergerichtlichen Einigungen.

Wann wird ein Urteil erwartet?

Ein beschleunigtes Verfahren ist wahrscheinlich. Weitere Anhörungen sind bereits für den 25. November und den 19. Dezember angesetzt. Das Urteil wird im Jänner erwartet.

Bereits letztes Jahr kam das Zivilgericht in Turin zu einem Urteil in dem Fall. Wie Ansa berichtete, hat das Gericht in Turin Baloccos "Pandoro Pink Christmas"-Aktion als unlautere Geschäftspraxis beurteilt. Die Botschaft, dass man mit dem Kauf der Backware das Regina-Margherita-Kinderspital in Turin unterstütze, wurde "für eine falsche Darstellung der Wohltätigkeitsinitiative befunden".

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