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Kühbauer zog Schwalbenkönig nach Spiel die Ohren lang

Schweres Foul! Wolfsbergs Christopher Wernitznig gibt an, von Rapid-Trainer Didi Kühbauer im Kabinengang attackiert worden zu sein.

Sebastian Klein
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Didi Kühbauer ist genervt von Wolfsbergs Vielflieger Christopher Wernitznig.
Didi Kühbauer ist genervt von Wolfsbergs Vielflieger Christopher Wernitznig.
picturedesk.com

Wolfsberg jubelte am Sonntag in Hütteldorf über einen Last-Minute-Sieg gegen Rapid. Die Kärntner drehten einen Rückstand in der Nachspielzeit in ein 2:1 um. Wegbereiter war ein umstrittener Elfer, der zum zwischenzeitlichen Ausgleich führte.

Im Mittelpunkt: Christopher Wernitznig. Er suchte im Strafraum den Kontakt zu Rapid-Verteidiger Mateo Barac und ließ sich theatralisch fallen. Schiedsrichter Christopher Jäger entschied auf Elfmeter. Michael Liendl verwandelte diesen.

Kühbauer verurteilt Wernitznig

Der unterlegene Trainer Didi Kühbauer setzte nach dem Abpfiff bei "Sky" zur Wutrede an, nahm vor allem Wernitznig ins Visier, den er als Schwalbenkönig darstellte: "Speziell, wenn ein Spieler dabei ist, der inzwischen in ganz Europa bekannt ist. In Österreich hat er’s auch geschafft. Der WAC hat meines Wissens 20 Elfmeter gehabt in den letzten drei Jahren. Wenn man diese Spieler nicht kennt in Österreich, dann muss man sich eine andere Frage stellen."

Kühbauer spielte auf den Europa-League-Auftritt gegen Feyenoord im vergangenen Herbst an. Wernitznig holte mit Schwalben gleich zwei Elfmeter für die Kärntner raus, wurde im Anschluss an den 4:1-Auswärtssieg sogar von den Fans der Niederländer bedroht.

Kühbauer knöpft sich Wernitznig vor

Brisant: Zwei Tage nach dem Bundesliga-Match kommt nun raus, dass Wernitznig sehr wohl gefoult wurde. Die Attacke soll sich nach Angaben des WAC-Angreifers aber erst nach dem Abpfiff zugetragen haben.

In der "Krone" schildert er, wie ihn sich Kühbauer nach der emotionalen Schlussphase zur Brust genommen habe. "Ich war noch im Dress, hab gerade noch mit Ritzi (Anm: Marcel Ritzmaier) geplaudert, da ist er plötzlich dahergekommen." Der 50-Jährige sei Wernitznig auf den Fuß gestiegen, habe ihm in die Haare gegriffen und ihn am Ohr gezogen. Kühbauers Worte an Wernitznig: "Ich schäme mich, dich je kennengelernt zu haben."

Den Vorfall verschwieg der 31-Jährige gegenüber des Schiedsrichterteams, er wolle kein Aufhebens darum machen. Auch der Verein werde ihn auf Wunsch des Spielers der Bundesliga nicht melden.

Update: Kühbauer reagiert

Kühbauer bezog in einer Pressekonferenz am Dienstagmittag zur Causa, die für ihn keine ist, Stellung. Für ihn und "Wuschi" Wernitznig sei die Sache längst erledigt: "Das hat mit ihm, mir und dem WAC nichts zu tun". Kühbauer weiter: "Ich schätze ihn als Menschen. Ich habe ihn damals nach Wolfsberg geholt."

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    50 Jahre Didi Kühbauer. Der Rapid-Trainer bei "Heute" über seine Begegnungen mit den Stars.
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