Dieser Dienstag ist kein guter Tag für dutzende Mitarbeiter. In der Papierfabrik "Hamburger Containerboard" in Pitten (Bezirk Neunkirchen) heißt es am Dienstag für 52 Mitarbeiter: Es ist Zeit zu gehen.
In einer Aussendung heißt es, der Grund sei die Stilllegung einer Papiermaschine, die durch ihre Produktionsbreite von 2,50 Meter nicht mehr kostendeckend in der Verpackungsbranche produziere.
"Wir fühlen uns unseren zumeist langjährigen Mitarbeitern aufs Engste verbunden und haben bereits alles in die Wege geleitet, um die Situation für die Betroffenen und ihre Familien abzufedern", so Harald Ganster, Managing Director Hamburger Containerboard, der für den Geschäftsbereich Papier verantwortlich ist.
Für die Betroffenen werde ein umfassender Sozialplan mit dem Betriebsrat erarbeitet. Sowie eine Arbeitsstiftung eingerichtet, um den Menschen eine schnelle Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Die Firma gibt es im Bezirk Neunkirchen bereits seit über 170 Jahren und zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Buckeligen Welt. Außerdem ist sie das Stammhaus der internationalen Prinzhorn Group, welche mehr als 10.000 Mitarbeiter in 16 Ländern hat. Nicht nur die Papiermaschine wird laut der Aussendung stillgelegt, sondern auch der Wirbelschichtkessel.
Bereist vor zwei Jahren hatte der Betrieb Schwierigkeiten. Man hatte versucht den Standort wieder gewinnbringend zu führen. So wurde letztes Jahr ein Kraftwerk im mittleren Millionenbereich errichtet.
Die Vergrößerung durch neue Produktionskapazitäten sei jedoch am Kauf der erforderlichen Nachbargrundstücken gescheitert. Die Kündigungen seien "ein schmerzhafter, jedoch notwendiger Schritt", um Pitten langfristig zu sichern, betonte Gerald Prinzhorn, CEO der Prinzhorn Group, in der Aussendung.
Erst Mitte Juni kam in der Fabrik zu einem verheerenden Brand. Ein Großteil der Papierballen ging in Flammen aus und für die Löschung musste es mehrmals mit Hilfe von Staplern auseinandergerissen werden.
Der Einsatzkräfte waren mehrere Tage damit beschäftigt das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. 450 Menschen haben vor Ort geholfen. 16 Personen wurden bei den Fall verletzt. Später stellt sich heraus, dass ein technischer Defekt beim Stapler das Feuer auslöste.