Politik
Kunasek sieht Kosovo als unabhängigen Staat an
Der Verteidigungsminister besucht derzeit die Bundesheertruppe im Balkanstaat. Zu der Frage, ob Kosovo ein Teil Serbiens sei, hat er eine klare Meinung.
In einer Herkules hob Mittwochmittag Verteidigungsminister Mario Kunasek (FP) nach Kosovo ab. Im Land auf dem Balkan, das gerade zehn Jahre Unabhängigkeit feiert, und zu den ärmsten Staaten Europas zählt, sind 440 Soldaten (darunter 7 Frauen) des Bundesheeres im Einsatz. Sie sorgen im Rahmen der KFOR für Sicherheit, Stabilität, Minderheitenschutz sowie Aufbau von Bildungssystem und medizinischer Versorgung.
Kunasek besucht die Truppe im Rahmen seiner ersten Auslandsreise als Minister. Der Balkan sei ein "Schwergewicht" in der Sicherheitspolitik, meint er. Nächste Woche geht es zu Truppen im Libanon, später im Jahr nach Mali. Der persönliche Kontakt mit den Truppen sei ihm - selbst Soldat - wichtig.
"Ich war 1999 im Auslandseinsatz"
Nach Unstimmigkeiten zur Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien, ausgelöst durch FP-Vizekanzler Strache, der in einem Interview meinte, Kosovo sei "ein Teil Serbiens", betonte Kunasek: "Ich bekenne mich klar zur österreichischen Position." Österreich war eines der ersten Länder, das den Kosovo anerkannte. Kunasek unterstrich aber, dass seine Reise in erster Linie "militärischer, weniger politischer Natur" sei.
Kunasek kennt den Balkan übrigens auch als Soldat. "Ich war 1999 im Auslandseinsatz in Bosnien, damals noch für die SFOR." In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo wird der Minister heute Außenministerin Karin Kneissl zu einem Arbeitsgespräch treffen.
Im Kosovo angekommen und einen Hubschrauberflug später checkte Kunasek zuerst beim Kommandanten der KFOR im Camp Film City in Pristina ein. Weiters war eine Visite bei der Infanteriekompanie im Camp Villagio Italia in Pec geplant. (red)