Österreich

Kunstwerk "Riesenbillard" lädt zum Mitmachen ein

Drei Soft-Luft-Kugeln, ein großer weißer Boxring und eine weiche Luftmatratze: Das Kunstwerk "Riesenbillard" ist der Hit im Mumok.

Heute Redaktion
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Das Kunstwerk "Riesenbillard" war bereits 1970 eine außergewöhnliche Aktion im Rahmen der Ausstellung "Live" im damaligen Museum für moderne Kunst (Mumok) und wurde im Anschluss danach sogar in New York gezeigt. Auch heute noch ist die riesige Luftmatratze, die wie ein Boxring abgegrenzt ist, mit drei Luft-Kugeln darauf, der Publikumsliebling bei Klein und Groß. Heute ist das Kunstwerk als Reproduktion im Zuge der Ausstellung und zu Ehren des ehemaligen Museumsdirektoren "Alfred Schmeller. Das Museum als Unruheherd" zu sehen.

Der Bettler im technischen Märchenschloss

Die Idee der Architekten-Künstlergemeinschaft "Haus-Rucker-Co" (der Name soll an das Wegrücken von alter Häuser erinnern um Platz für Neues zu schaffen) schlug blitzartig ein. Menschen mit Anzügen, Kinder, Künstler und Studenten vermischten sich und Barrieren lösten sich - genau so wie heute - auf dem künstlerischen weißen und weichen Billardtisch. Grenzen verschwimmen und die Kunst wird plötzlich für alle erlebbar, neue Bewusstseinsvorgänge werden ausgelöst, die Partizipation automatisiert. Schon damals machte die Architektengruppe auf eine durchaus auch heute noch zutreffende Thematik aufmerksam: "Physisch und psychisch krank lebt er wie ein Bettler im technischen Märchenschloss".

Der Prater ist geschlossen. Kommen Sie ins Museum!

Die Arbeit Riesenbillard von Haus-Rucker-Co in der Ausstellung Live bewarb der damalige Direktor Alfred Schmeller mit dem Slogan "Der Prater ist geschlossen. Kommen Sie ins Museum!". Die Arbeit, die im mumok rekonstruiert wurde, lädt ausdrücklich zur Benutzung ein.

Neben Schmellers wichtigsten Erwerbungen werden in der Ausstellung "Alfred Schmeller. Das Museum als Unruheherd" Dokumentationen seiner Ausstellungen, Veranstaltungen und Vermittlungsprojekten gezeigt. Als Alfred Schmeller 1969 zweiter Direktor des 20er Hauses (heute mumok) wurde, hatte er bereits eine abwechslungsreiche Karriere hinter sich: Er war prägend im Art Club engagiert, Kritiker, Kunstsammler und war einer der

ersten Direktoren, der früh die Bedeutung der Vermittlung musealer Inhalte für unterschiedliche Zielgruppen erkannte. Das Museum sollte ein "Unruheherd" sein, in dem viele Themen zur Sprache kommen und vor allem die Jugend sollte ins Haus kommen.

mumok gilt als Social-Media Spitzenreiter bei Museen

Das mumok gilt osterreichweit als eines der fuhrenden Museen im Social-Media-Bereich. Auch international rangiert es im Verhaltnis zu vergleichbaren Hausern im Spitzenfeld. Als Grund dafur kann die engagierte und vielseitige Kommunikation

mit den Followern genannt werden, die auch mittels spezieller Events eingebunden und zur aktiven Teilhabe aufgefordert werden. Instagram, der am starksten wachsende Account des mumok, hat aktuell uber 40.000 Follower und eine durchschnittliche wochentliche Reichweite von uber 12.000 Personen. Auf Twitter folgen dem mumok uber 12.600 Personen. Monatlich generiert das Museum hier uber 45.000 Impressionen und die Zahl der Facebook-Abonnenten liegt 2019 bei uber 50.000.

Seit dem Jahr 2015 wird die bis dahin nur einmal erreichte Schwelle von 200.000 Besucher jahrlich uberschritten. Bei den Eintrittserlosen wurde 2018 erstmalig die Schwelle von 1 Mio. Euro knapp uberschritten, im Jahr 2019 wurde dieser Schwel- lenwert, laut mumok, ubertroffen.