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Kuratorium warnt davor, Akkus auf 100 % zu laden

Heute Redaktion
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Die Zahl der Brände mit elektrischer Ursache ist hoch. 2018 lösten in 50 Fällen Elektrogeräte Brände in Wien aus. Jetzt gibt es eine offizielle Warnung.

Zurückzuführen sind die Brände "vor allem auf die hohen Nutzungsfrequenzen sowie teilweise auf fahrlässiges menschliches Verhalten im Umgang mit Elektrogeräten", so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Was Elektrobrände besonders gefährlich macht: Die Brandentstehung bleibt oftmals unbemerkt.

"Im Umgang mit offenem Licht und Feuer sind sich die meisten Menschen der damit verbundenen Gefahr bewusst. Mit Elektrobränden rechnen hingegen die Wenigsten. Zuletzt kam es in Wien zu rund 50 Elektrobränden jährlich", warnt Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal vor der Gefahrenquelle im Zuhause.

14 Akkus – 14 Gefahrenquellen

Jährlich ereignen sich in Österreich mehr als 900 Elektrobrände mit der Zündquelle "Elektrische Energie" und verursachen dabei eine Gesamtschadenssumme von mehr als 56 Millionen Euro. Die Gefahr eines Elektrobrandes im Eigenheim kann durch ein paar Sicherheitsmaßnahmen wesentlich gesenkt werden. "Die Behebung von Defekten bei elektronischen Geräten sollte ausgebildetem Fachpersonal überlassen werden", so Othmar Thann, Direktor des KFV.

Smartphone, Tablet, Hoverboard, E-Bike – die Zahl der elektronischen Geräte, die mittels Akku aufgeladen werden, wird immer größer. Im durchschnittlichen österreichischen Haushalt sind rund 14 Akkus zu finden. Brände, die durch Akkus ausgelöst werden, sind zwar selten, können jedoch schwerste Folgen haben. Aus diesem Grund hat das KFV zum Thema Akkusicherheit eine österreichweite, repräsentative Umfrage unter rund 1.000 Personen durchgeführt.

Manche halten es für normal, dass Handy überhitzt

Wenig überraschend – jedoch dennoch nicht ungefährlich: Weniger als die Hälfte der Befragten überwacht den Ladevorgang. "Ein Drittel der Befragten lädt den Akku auch dann, wenn sie selbst nicht zuhause sind. Knapp 14 Prozent halten es für normal, dass ihr Smartphone sich erhitzt. Hier ist verstärktes Gefahrenbewusstsein erforderlich", so Thann.

6 Prozent der Befragten haben bereits selbst einen Zwischenfall mit einem Akku erlebt. Die Vorfälle reichten dabei von Überhitzung und Defekte über aufgeblähte Akkus bis hin zu tatsächlichen Bränden und Stromschlägen. In einem Fall kam es zu einer Explosion des Akkus.

Wenn es ernst wird

Für den Ernstfall sind viele Haushalte nicht vorbereitet, obwohl es bei jedem Sechsten in der Vergangenheit bereits gebrannt hat: So ist auch jedem Sechsten die Notrufnummer der Feuerwehr (122) nicht bekannt. Und: nur in etwa jedem zweiten Haushalt befinden sich gewartete Feuerlöscher.

Rauchwarnmelder sind nur in rund 40 Prozent der Haushalte zu finden. "Ein Brand kommt immer unerwartet, noch dazu muss es dann schnell gehen. Umso wichtiger ist es, auf Nummer sicher zu gehen um für den Ernstfall vorbereitet zu sein", so Dieter Werner, Laborleiter des Bauphysiklabors der MA 39.

Tipps der Behörde im Umgang mit Akkus & Co:

- Kaufen Sie keine Billig-Produkte

- Sorgen Sie für "Wohlfühltemperatur", Akkus bevorzugen Zimmertemperatur.

- Achten Sie auf den Ladestand, ein Smartphone sollte immer rechtzeitig – bei etwa 20 oder 30 Prozent – angeschlossen werden. Werden die Akkus nämlich nicht mit ausreichend Energie versorgt, werden sie sehr schwankungsanfällig.

- Aber auch das Aufladen auf 100 Prozent schadet dem Akku. Durch die hohe Zellenspannung altert der Akku schneller.

Wenn Sie Ihr Smartphone über Nacht laden, schalten Sie es aus. Grundsätzlich muss jeder Lithium-Akku eine Ladeschaltung besitzen. Diese führt dazu, dass der Ladevorgang unterbrochen wird, sobald der Akku vollständig geladen ist. Fällt jedoch der Ladezustand – was passieren kann, wenn das Smartphone in Betrieb ist – wird wieder erneut aufgeladen. Dieses Nachladen bei hohem Ladestand belastet den Akku.

Laden Sie auf nicht brennbarem Untergrund

Beim Aufladen eines Akkus entsteht immer Wärme. Das Überhitzen des Akkus kann zu einem technischen Defekt und im schlimmsten Fall sogar zu einem Brand führen. Nehmen Sie Beschädigungen ernst. Sollten Sie eine mechanische Beschädigung, starke Wärme oder sonstige Fehler feststellen, lassen Sie den Akku und das dazu passende Ladegerät überprüfen. Bei seltener Nutzung Akku separat vom Gerät lagern. (red)