Politik

Kurden besetzten nach SPÖ-Büro auch ORF-Haus

Heute Redaktion
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Mit unangemeldeten Besuchen haben am Dienstag Kurden in Tirol und Vorarlberg auf den IS-Terror in der syrischen Stadt Kobane aufmerksam gemacht. Am Vormittag versammelten sich 40 Kurden im Stiegenhaus der SPÖ-Landesparteizentrale in der Innsbruck. Am Abend betraten etwa 20 Demonstranten das Foyer des ORF-Landesfunkhauses Vorarlberg in Dornbirn.

Mit unangemeldeten Besuchen haben am Dienstag Kurden in Tirol und Vorarlberg auf den aufmerksam gemacht. Am Vormittag versammelten sich 40 Kurden im Stiegenhaus der SPÖ-Landesparteizentrale in Innsbruck. Am Abend betraten etwa 20 Demonstranten das Foyer des ORF-Landesfunkhauses Vorarlberg in Dornbirn.

Gegen 19.15 Uhr betraten 20 kurdischstämmige Personen laut Polizei das Foyer des ORF-Gebäudes in Dornbirn. Dort trugen sie lautstarke Parolen vor und schwangen Transparente. Nach Gesprächen mit der ORF-Führung und Behördenvertretern verließ die Gruppe gegen 19:45 Uhr das Funkhaus. Die Aktion verlief ohne Zwischenfälle.

SPÖ-Politiker zu Druck auf Bundesregierung aufgefordert

Bereits am Vormittag forderten Aktivisten in der Parteizentrale in der Innsbrucker Salurnerstraße die anwesenden sozialdemokratischen Mandatsträger auf, mit einer Stellungnahme Druck auf die Bundes-SPÖ bzw. die Bundesregierung auszuüben - die SPÖ kam der Forderung nach.

Die Kurden wollten mit dieser Aktion auf die Lage in der von der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) belagerten syrischen Stadt Kobane aufmerksam machen. In einem rund 30-minütigen Gespräch mit einer Abordnung habe man schließlich eingewilligt, eine Presseaussendung zu verfassen, sagte der zu dem Zeitpunkt in der Parteizentrale anwesende Landtagsabgeordnete Georg Dornauer.

Kurz soll türkischen Botschafter zu sich zitieren

In der Aussendung der Tiroler SPÖ hieß es wenig später unter anderem, dass Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) umgehend den türkischen Botschafter zu sich zitieren und den Protest Österreichs gegen die Vorgänge in dieser Region deutlich formulieren solle. Die ebenfalls anwesende Nationalratsabgeordnete Gisela Wurm kündigte zudem an, die Situation in Kobane in der Sitzung des Außenpolitischen Ausschusses am Donnerstag zu thematisieren.

Laut Dornauer versprach man überdies, dass der Tiroler SPÖ-Chef Ingo Mayr das Thema am Mittwoch im SPÖ-Bundesparteivorstand zur Sprache bringen werde. "Es war eine friedliche Geschichte", schilderte Dornauer. Man habe sich "bei Gott" nicht bedroht gefühlt. Nach rund 45 Minuten war die "Besetzung" der SPÖ-Landesparteizentrale schließlich wieder beendet. Auch in Wien .