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Kurz auf US-Titelblatt: "Österreich erhebt sich"

Heute Redaktion
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Das Cover von "Newsweek".
Das Cover von "Newsweek".
Bild: Screenshot

"Sebastian Kurz erschafft Europas Zukunft aus seiner dunkelsten Vergangenheit", titelt das US-Magazin "Newsweek" über den "Rechtspopulisten".

Österreicher auf dem Titelblatt von US-Magazinen sind äußerst selten. Geschafft hatte das beim Magazin "Newsweek" (mit einer Auflage von über 1,5 Millionen Exemplaren) als einer der wenigen der verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider. Nun prangt ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz im Großporträt auf dem Cover. Darunter der Schriftzug "Sebastian Kurz erschafft Europas Zukunft aus seiner dunkelsten Vergangenheit".

"Austria Rising", "Österreich erhebt sich", ist zudem in Großbuchstaben zu lesen. Auch im Blatt wird dem Kanzler jede Menge Platz, immerhin acht Seiten, eingeräumt. Darin wird Kurz als Rechtspopulist beschrieben. Österreich finde sich erstmals seit der Habsburger-Monarchie wieder in einer Machtposition wieder und trete wie eine "kleine Supermacht" auf.

"Tauschen Hitlergrüße aus"

Verwiesen wird auch darauf, dass in Österreich die Wirtschaft wächst und die Arbeitslosigkeit sinke, ebenso wie auf ein Erstarken rechter Gruppierungen und den "größten jährlichen Neonazi-Kongress", "hier tauschen jeden Monat rund 10.000 Teilnehmer aus der ganzen EU Hitlergrüße aus". Gemeint ist die Gedenkveranstaltung auf dem Loibacher Feld bei Bleiburg.

"Junge Österreicher, die sich an keine Zeit erinnern, als das Land ganz oben war, lieben diesen Moment", schreibt "Newsweek" über die neue Machtposition von Österreich. "Für viele in ihren 20er und 30er Jahren ist Kurz' Koalition mit der FPÖ, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Neonazis gegründet wurde, der Preis für die Abschaffung des politischen Status quo sowie Jahrzehnte gemäßigter Koalitionsregierungen der ÖVP und den Sozialdemokraten (SPÖ). Aus ihrer Sicht war so viel politischer Kompromiss erforderlich, weil wenig getan wurde", heißt es.

"Gegenreaktion"

"Mit Macron und Merkel in Gefahr, sieht Kurz eine Chance, die Lücke auf der Weltbühne zu füllen. Vor allem scheint Österreich unabhängig von seinem Alter vereint zu sein", so die US-Sicht. Weitere Teile des Textes widmen sich letztlich auch den neu aufgeflammten Proteste und Donnerstagsdemos gegen die Regierung. Eine "Gegenreaktion" zur Kurz-Politik könne dessen Kooperation mit der FPÖ auslösen. (red)