Kurz-Auftritt: Meissnitzer holt sich Rüffel vom ORF

Sebastian Kurz stellte am Mittwoch den zweiten Teil seines Programmes vor. Dass Ex-Ski-Star Alexandra Meissnitzer anwesend war, stößt einigen sauer auf.

Ex-Ski-Star Alexandra Meissnitzer ist der Öffentlichkeit in den letzten Jahren als Co-Kommentatorin und Kamera-Fahrerin bei der Ski-Berichterstattung des ORF in Erinnerung geblieben.

Dass sie sich am Mittwoch zusammen mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz auf eine Bühne stellte, gefällt nicht allen. "Ich bin nicht Teil des Wahlkampfes", sagt Meissnitzer zwar, aber sie sei vom ÖVP-Programm "überzeugt" und schätze Kurz sehr.

Angesichts der aktuellen Debatte rund um die angebliche Befangenheit von Tarek Leitner gegenüber Bundeskanzler Christian Kern (Stichwort gemeinsamer Urlaub vor seiner Ernennung zum Kanzler) ist dieser Auftritt jedoch brisant.

Meissnitzer soll "sensibilisiert" werden

Ihrem Arbeitgeber, dem ORF, hat Meissnitzer jedenfalls im Vorfeld nichts von dieser Aktion gesagt. Der Auftritt "war uns weder bekannt, noch wäre er genehmigt worden", heißt es seitens des ORF. Man werde Meissnitzer demnächst bei einem Gespräch "entsprechend sensibilisieren".

Kein Verbot im ORF-Gesetz

Verfassungsjurist Heinz Mayer sieht laut "Standard" keinen Konflikt mit dem ORF-Gesetz: "Aus dem ORF-Gesetz ergibt sich kein Verbot", meint er. Medienwissenschaftler Fritz Hausjell empfiehlt Meissnitzer jedenfalls Vorsicht bei Ski-Veranstaltungen: "Sollte Frau Meissnitzer vor der Wahl in einer Sendung eingeplant sein, sollte sie sich in Enthaltsamkeit üben", meint er. (red)