Politik

Kurz empfängt Kern zu Sondierungsgespräch

Heute Redaktion
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ÖVP-Obmann Sebastian Kurz bittet Sonntagabend SPÖ-Chef Christian Kern zum Gespräch. Eine Zusammenarbeit der beiden ist zwar möglich, aber nicht unbedingt wahrscheinlich.

Nach den Treffen mit NEOS-Spitzenkandidat Matthias Strolz am Freitag, dem Ex-Grünen Peter Pilz (Samstagvormittag) und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Samstagnachmittag erwartet Sebastian Kurz gegen 19.00 Uhr nun Bundeskanzler Christian Kern zu einem Sondierungsgespräch.

Der ÖVP-Chef ließ sich vor dem Treffen mit Kern bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit mit der SPÖ nicht in die Karten schauen. Erst nach dem Gespräch könne er sagen, ob dies überhaupt vorstellbar sei, erklärte Kurz vor dem Treffen.

"Freue mich auf das Gespräch"

"Ich freue mich auf das Gespräch. Ich möchte damit aufräumen und abschließen, was im Wahlkampf war. Es geht darum, auszuloten, in welche Richtung die SPÖ geht. Ich werde mir ein Bild von Strömungen in der SPÖ machen und die Möglichkeit einer Zusammenarbeit ausloten", sagte der ÖVP-Chef, der kurz vor 19.00 Uhr erschien.

Nur wenig Später traf dann auch der Bundeskanzler ein. "Ich erwarte mir ein vernünftiges Gespräch. Danach sehen wir klarer". Auf die Frage ob er weiterarbeiten will, antwortete Kern: "Ich mache auf alle Fälle im Parlament weiter".

Kurz will Van der Bellen informieren

Nach seinem Gesprächs-Marathon mit den Parteichefs will er jedenfalls Bundespräsident Alexander Van der Bellen darüber informieren. Erst danach sollen weitere Schritte gesetzt werden, so Kurz.

Doch auch wenn sich der ÖVP-Chef über mögliche Koalitions-Varianten noch bedeckt hält, gilt eine Zusammenarbeit mit der SPÖ als eher unwahrscheinlich. Vielmehr sieht es derzeit so aus, als würde Kurz eine Regierung mit HC Strache anstreben.

"Sehr gutes Gespräch"

Unmittelbar nach dem Treffen am Samstag nannten sowohl Kurz als auch der FPÖ-Obmann das Gespräch "sehr gut". Beide Parteichefs betonten, dass es viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede gibt - beispielsweise in der Europapolitik.

Beide stehen jedoch für "Veränderung", was bedeutet, dass sich eine Koalition anbahnt. (wil)