Politik

Kurz erhält Geldspritze von Ex-FPÖ-Minister

VP-Chef Sebastian Kurz erhält offenbar unerwartet monetäre Unterstützung durch den ehemaligen FPÖ-Justizminister Michael Krüger.

Heute Redaktion
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Michael Krüger war der kürzest dienende Minister Österreichs: Nach nur 25 Tagen im Amt erklärte er am 29. Februar 2000 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt.
Michael Krüger war der kürzest dienende Minister Österreichs: Nach nur 25 Tagen im Amt erklärte er am 29. Februar 2000 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt.
Bild: picturedesk.com

Die "Liste Kurz" erhielt offenbar jetzt auch Unterstützung aus dem rechten Lager.

Wie der "Kurier" berichtet, soll der frühere FPÖ-Justizminister Michael Krüger am Freitag satte 5.000 Euro für Kurz' Wahlkampf gespendet haben.

Dabei distanziert sich Krüger gleichzeitig von seiner früheren Partei. Die FPÖ sei keine wählbare Option mehr, seit "sie offenen Antisemitismus in den eigenen Reihen duldet", so der 61-Jährige gegenüber der Zeitung. Der letzte Tropfen, der für Krüger das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, soll demnach die polarisierende Rede des freiheitlichen Abgeordneten Johann Hübner gewesen sein.

Krüger war politisch mit der FPÖ unter der Führung des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider großgeworden. Heinz-Christian Strache als neuem Chef konnte er offenbar nicht viel abgewinnen. Er ist seit 2005 kein Mitglied der FPÖ mehr.

Der Kurs von Sebastian Kurz ist nach Krügers Geschmach: "Weil er nicht in die Wadeln der anderen politischen Mitstreiter beißt, sondern anpackt." Auch, dass Kurz lieber einsparen wolle, als Steuern zu erhöhen, sei positiv, begründet der Jurist im "Kurier"-Gespräch seine Entscheidung.

Insgesamt wurden schon über 100.000 Euro an Wahlkampfspenden an die "Neue ÖVP" überwiesen. Mehr gespendet als Krüger haben bislang nur die Finanzvorständin der Casinos Austria AG Bettina Glatz-Kremsner und der steirische Unternehmer Martin Kurschel mit je 10.000 Euro.

25 Tage lang Justizminister

Michael Krüger hat Rechtswissenschaften in Wien und Linz studiert. Er zog 1994 unter Jörg Haider in den Nationalrat ein – am 4. Februar 2000 über nahm er das Amt des Justizministers. Für genau 25 Tage, am 29. Februar trat er zurück. Bis 2002 bekleidete er noch ein Mandat im Parlament.

In den letzten Jahren ist Krüger hauptsächlich als Anwalt in Erscheinung getreten. Seit 2012 ist er sowohl Anwalt als auch Rechtsberater des Team Stronach. (red)