Politik

Kurz' Familienfest hat uns 231.000 Euro gekostet

Nun zeigt eine parlamentarische Anfrage Ausgaben für das Schönbrunner Familienfest.

Heute Redaktion
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Eine parlamentarische Anfrage der NEOS hat ergeben, dass für das Schönbrunner Familienfest, bei dem der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am 1. Mai an der Seite seiner beiden Ministerinnen Juliane Bogner-Strauß (Familie) und Elisabeth Köstinger (Landwirtschaft) noch gut lachen hatte, 231.000 Euro an Steuergeld ausgegeben wurde.

Wie Köstinger laut APA erklärte, sei die Veranstaltung eine gemeinsame der Österreichischen Bundesgärten mit dem Landwirtschafts- und dem Familienministerium gewesen. Daher wurden die Ausgaben über das Bundesbudget "bezahlt und verbucht". Das Umweltministerium hat demnach 47.000 Euro (bis 3. Juni) abgerechnet, die Bundesgärten beinahe 184.000 Euro.

Für die "digitale Bewerbung", die vorrangig über den "Kurier" und "Österreich" gespielt worden sei, gingen nochmal gut 45.000 Euro drauf. Das sprenge "jedes Limit", kommentierte der stellvertretende Neos-Klubchef Niki Scherak diese Ausgaben.

Er sieht in den "horrenden Ausgaben für das Familienfest ein Paradebeispiel für den verschwenderischen 'Big Spender'-Kurs der ÖVP".

36.000 Euro für Erinnerung an Ratsvorsitz

Die Sozialdemokraten haben dank Anfrage außerdem erfahren, dass für ein Fotobuch zur EU-Präsidentschaft stolze 36.000 Euro hingeblättert wurden – 2.510 Stück wurden zu je 14,52 Euro gedruckt. Die Rechnung dafür landete unter "Werkleistungen durch Dritte" im Bundesbudget.

Zwei Fotografen haben die Bilder für das Buch geschossen und dafür – und generell für Fotos vom EU-Ratsvorsitz – fast 43.000 Euro auf Honorarnotenbasis abkassiert. Knapp 100.000 Euro war der Regierung das Design des Ratsvorsitzes wert.

Hartwig Löger, Kurzzeit-Interimskanzler und zuvor für das Finanzministerium zuständig, erklärte laut APA, dass der Ratsvorsitz für Österreich nicht nur Privileg und Verantwortung war, sondern auch eine Möglichkeit, das "Land in seiner Schönheit darstellen zu können". Und wie könnte das besser funktionieren als durch ein Fotobuch, das "eine bildliche und inhaltliche Bilanz" gibt und in dem Kanzler Kurz (laut SPÖ-Abgeordneter Nurten Yilmaz) 32 Mal abgelichtet worden sei.

(ek)