In einem erschütternden Fall hat die Staatsanwaltschaft im baden-württembergischen Hechingen Anklage gegen eine 35-jährige Frau erhoben. Sie soll Ende März in der gemeinsamen Wohnung in Albstadt im Badezimmer heimlich ein Kind geboren und es anschließend in eine Waschmaschine gelegt haben. Wenig später stellte ihr Lebensgefährte – nichtsahnend – das Gerät an. Das Baby erlitt ein schweres Schädeltrauma und starb.
Die Frau hatte ihre Schwangerschaft laut Anklage bis zur Geburt komplett verheimlicht. Am Abend des 29. März brachte sie das Kind alleine im Badezimmer zur Welt und legte es samt schmutziger Kleidung in die Trommel. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie dabei zumindest billigend in Kauf nahm, dass der Säugling bei einem späteren Waschvorgang sterben könnte.
Als die Frau wegen gesundheitlicher Probleme in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, schaltete der Lebensgefährte – ohne zu ahnen, was in der Maschine war – das Gerät ein. Der Säugling erlitt laut Obduktion ein massives Schädel-Hirn-Trauma. Auch Sauerstoffmangel soll laut Gutachten zum Tod beigetragen haben.
Die Mutter äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Sie befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft. Das Landgericht Hechingen muss nun entscheiden, ob das Hauptverfahren eröffnet wird.