Politik

Kurz sagt jetzt, was uns bis zum Sommer gelingen wird

Sebastian Kurz gedachte am Freitag in der Aula der Wissenschaften der knapp 10.000 Corona-Toten. Der Kanzler versuchte dabei auch Hoffnung zu machen.

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Sebastian Kurz gedachte der Toten.
Bundeskanzler Sebastian Kurz gedachte der Toten.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

"Die Corona-Pandemie hat uns viel abverlangt", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) in seiner Rede beim Totengedenken in der Aula der Wissenschaften in Wien. "Wahrscheinlich mehr, als wir uns alle hätten vorstellen können". Die Folgen von Covid seien aber nicht ausschließlich Krankheit und Leid, sondern auch wirtschaftlicher Natur: "Unzählige haben durch die Folgen der Pandemie ihren Lebensunterhalt verloren und blicken unsicher in die Zukunft. Viele ältere Mitmenschen waren über Monate isoliert und konnten ihre Enkelkinder nicht in den Arm nehmen."

Aber auch auf die belastende Situation mit den oftmals geschlossenen Schulen nahm der Regierungschef Bezug: "Familien sind mit der Vielfachbelastung von Haushalt, Home-Office und Home-Schooling an ihre Grenzen gestoßen. Weltweit sind Millionen Menschen nicht nur erkrankt, sondern an der Krankheit gestorben." Bei jenen Menschen (etwa im Gesundheitssystem oder die Einsatzkräfte) die "Übermenschliches geleistet" haben, bedankte sich Kurz.

"Schmerzhafte Lücke"

Dass in Österreich mittlerweile 10.000 Menschen an und mit einer Covid-Infektion verstorben sind, stimmt den Kanzler traurig: "Jeder und jede einzelne von ihnen wird uns fehlen." Denn: "Sie alle hinterlassen eine schmerzhafte Lücke als Väter, als Mütter, als Geschwister, als Großeltern, als Kinder und als Freunde." Den Hinterbliebenen drückte Kurz sein Mitgefühl aus und adressierte abermals eine Warnung: "Das Schicksal von jedem einzelnen Opfer soll und wird uns als Warnung dienen, dieses heimtückische Virus nicht zu unterschätzen. Nicht heute und nicht in Zukunft."

"Bis zum Sommer Impfung"

Doch Kurz richtet seinen Blick mittlerweile auch mit viel Optimismus nach vorne. Wir hätten allen Grund zur Hoffnung, "denn die Impfung funktioniert und sie schreitet stetig voran". Sein Versprechen vom Osterwochenende (Impfung für alle in den nächsten 100 Tagen) hält er aufrecht: "Bis zum Sommer wird es uns gelingen, jedem, der geimpft werden möchte, auch eine Impfung anzubieten." Dadurch werde man die Möglichkeit haben, "unzählige Leben zu retten". 

Mit Besorgnis blickt Kurz auf "tiefe Gräben", die während der Pandemie in Österreich entstanden seien: "Diese Gräben zeigen sich in der Politik und im öffentlichen Diskurs. Sie verlaufen oft aber sogar innerhalb von Familien." Nachsatz: "Aber als Familie, als Gesellschaft, als Nation, muss es unser Ziel sein, diese Gräben zu überwinden, aufeinander zuzugehen und uns auch zu versöhnen." 

Versöhnung im Sinn der Toten

Der Wunsch des Kanzlers: "Dass unser Österreich in den nächsten Monaten gestärkt und geeint aus dieser schlimmen Krise hervorgehen wird. Das ist bestimmt auch im Sinne all jener, die uns in den vergangenen Monaten leider schon vorausgegangen sind."

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