Politik

Kurz: Flüchtlinge auch außerhalb Europa verteilen

Sebastian Kurz (ÖVP) will Brückenbauer für die Union in Deutschland sein. Dass ein Umdenken stattfinde, findet er gut.

Heute Redaktion
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Die deutsche Regierung beginnt immer mehr zu bröckeln. Deutschland ist politisch unsicher geworden. Für Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz ist das aber kein rein innerdeutsche Phänomen.

Im Ö1-Morgenjournal sprach er darüber, dass die Jahre des Schönredens vorbei seien. Es würde nun ein Umdenken stattfinden, denn es brauche endlich Lösungen in der Asylfrage, so Kurz. In Deutschland führe diese Debatte derzeit zur Regierungskrise, aber das Umdenken finde in ganz Europa statt.

Kurz spricht sich dagegen aus, dass Flüchtlinge in den vereinbarten Aufnahmezentren Asylanträge stellen können. Das „erzeugt einen irrsinnigen Pull-Faktor", so Kurz am Montag im Ö1-Morgenjournal. Er halte es für „schlauer, die Menschen direkt aus den Krisengebieten zu holen als zuerst einen Anreiz zu setzen, dass sie die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer antreten".

Die Frage sei auch, ob „alle 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, wirklich automatisch das Recht haben, dass sie einen Asylantrag in Europa stellen können, oder ob sie den nicht auch woanders stellen können", so Kurz.

Keine weiteren Verhandlungen zu "12-Stunden-Tag"



Konkretere Infos bezüglich der geplanten Auffanglager außerhalb Europas gebe es nicht. Die Frage, die man sich aber stellen sollte, ist jene, "ob denn wirklich alle 60 Millionen Menschen auf der Flucht das Recht haben, nach Europa zu kommen". Kurz vertritt nämlich die Ansicht, dass man die Flüchtlinge auch an andere Orte verteilen sollte.

Auch über die flexiblen Arbeitszeiten sprach Kurz im Ö1-Morgenjournal: Kurz erklärte, dass er einen 12-Stunden-Tag immer noch für richtig hält. Man müsse aber mit den Fehlinformationen aufräumen und den Menschen die Angst nehmen, denn "die 40-Stunden-Woche bleibt", meint der Bundeskanzler. Eine Anhebung auf 60 Stunden würde es definitiv nicht geben. (slo)