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Kurz: "Wenn nötig, werden wir den Brenner schützen"

Heute Redaktion
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Außenminister Sebastian Kurz mit seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano
Außenminister Sebastian Kurz mit seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano
Bild: Jakob Glaser

Brisanter Termin im Außenministerium: Sebastian Kurz traf seinen italienischen Amtskollegen Angelino Alfano. Themen: Mittelmeer-Route und Situation am Brenner.

In den vergangenen Tagen hatte es zwischen Österreich und Italien Verstimmungen gegeben. Der Grund: Italiens Drohung, Flüchtlinge über die Grenze am Brenner Richtung Norden durchzuwinken. Österreich hatte daraufhin gedroht, die Grenze dicht zu machen.

"Ordentliches Gespräch unter Freunden"

Dieses Thema beherrschte auch das Vier-Augen-Gespräch zwischen Kurz und Alfano. Es war ein "ordentliches Gespräch mit offenen Worten unter Freunden und Nachbarn", sagte Kurz nach dem Treffen zu "Heute". Er stellte aber auch klar, dass Österreich bereit sei, "den Brenner zu schützen, wenn es notwendig wird und Italien wirklich immer mehr Menschen nach Norden weiterwinkt". Alfano habe bestätigt, dass ein Weiterwinken die Probleme nicht "kleiner, sondern größer macht".

Man sei sich im Ziel einig, illegale Migration zu stoppen. "Dazu braucht es die Schließung der Mittelmeer-Route. Wir erwarten uns, dass der Fährverkehr für illegale Migranten von den italienischen Inseln wie Lampedusa auf das italienische Festland eingestellt wird", so Kurz.

Noch Differenzen mit Italien

Würden diese Migranten in Richtung Norden weiterziehen, werde die "Überforderung in Mitteleuropa immer größer". Außerdem würden sich dann immer mehr auf den Weg machen und im Mittelmeer ertrinken, so Kurz. In SachenEinstellung des Fährverkehrs sei man mit Italien allerdings "noch nicht einer Meinung", räumte Kurz ein. (bob)