Politik

Kussattacke: Kurz ist Junckers jüngstes Opfer

Nach dem Wahlsieg ist Sebastian Kurz erstmals auf Auslandsreise. In Brüssel wurde er von Jean-Claude Juncker freudig empfangen – und abgebusselt.

Heute Redaktion
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Noch ist er nicht Bundeskanzler, doch Sebastian Kurz schnuppert diese Woche am Rande des Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs schon etwas Gipfel-Luft. Am Donnerstagvormittag traf der ÖVP-Chef in Brüssel EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Dieser schien sich über den Besuch zu freuen. Das lassen zumindest Bilder des Empfangs vermuten: Freudig strecken sich die beiden die Hände entgegen. Mit gespitzen Lippen beugt sich Juncker vor und ... Nein, Kurz will kein Küsschen.

Bei seinem Besuch in Brüssel bemühte sich der ÖVP-Chef, Sorgen wegen eines voraussichtlich EU-kritischeren Kurses einer möglichen Regierung unter FPÖ-Beteiligung zu zerstreuen. "Was klar ist: Jede Regierung, die ich bilde, wird eine proeuropäische sein, eine Regierung, die in Europa aktiv mitgestalten möchte", sagte er im Vorfeld. "Ich möchte eine enge Zusammenarbeit mit Deutschland und Frankreich und anderen Staaten."

Kurz wird am Freitag wie erwartet den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Das teilte die Präsidentschaftskanzlei heute mit. Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen wolle sich dazu mit dem 31-jährigen Außenminister treffen. Zuvor führte Van der Bellen bereits Gespräche mit allen Spitzenkandidaten.

Endresultat steht noch aus

Das amtliche Endergebnis der Wahl steht unterdessen immer noch nicht fest. Am Abend werden noch die letzten Stimmen der Briefwähler ausgezählt. Dies kann bis in die Nacht dauern. Verschiebungen bei der Reihenfolge sind aber faktisch ausgeschlossen.



(woz)