Wirtschaft

Deutliches Gehaltsplus für 128.000 Österreicher fix

KV-Verhandlungen erfolgreich beendet: die mehr als 128.000 im Metallgewerbe tätigen Österreicher dürfen sich über ein ordentliches Gehaltsplus freuen.

Die Ist-Gehälter im Metallgewerbe steigen für 2023 um 7 Prozent an.
Die Ist-Gehälter im Metallgewerbe steigen für 2023 um 7 Prozent an.
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Die Gewerkschaft PRO-GE konnte Montagabend die Kollektivvertragsverhandlungen für 110.000 ArbeiterInnen und 18.000 Lehrlinge des Metallgewerbes in der ersten Runde abschließen. Der Kollektivvertrag umfasst viele verschiedene Berufsgruppen wie Elektrotechnik, Metalltechnik, Mechatronik, Kfz-Mechanik sowie die Gruppe der Installateure.

"Der sozialpartnerschaftlich verhandelte Abschluss im Metallgewerbe stärkt dauerhaft die Kaufkraft der ArbeiterInnen. Für die 18.000 Lehrlinge konnte zudem ein tolles Paket mit kräftigen Erhöhungen und einem Gratis-Klimaticket geschnürt werden", freut sich PRO-GE-Bundesvorsitzender Rainer Wimmer.

Die für die Verhandlung im Gewerbe herangezogene 12-Monats-Inflation betrug wie in der Metallindustrie 6,3 Prozent (Monate September 2021 bis August 2022). "Da Überzahlungen im Metallgewerbe seltener sind, lag für das Verhandlungsteam der PRO-GE der Fokus auf der Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestlöhne", heißt es seitens der Gewerkschaft.

Die KV-Mindestlöhne steigen somit ab 1. Jänner 2023 um acht Prozent. Der neue Mindestlohn liegt künftig bei 2.234,52 Euro. Die Ist-Löhne werden um 7,1 Prozent angehoben.

Lehrlingspaket mit Klimaticket

Die Lehrlingseinkommen werden um bis zu 10,2 Prozent erhöht. Lehrlinge im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr haben zudem die Möglichkeit, ein österreichweites Klimaticket zu erhalten, das von den Betrieben bezahlt wird. Sollten Lehrlinge bereits ein Klimaticket gekauft haben, werden die Kosten in Höhe von 821 Euro refundiert.

Zulagen steigen um bis zu 8,3 Prozent

Die Montagezulage wird um 8 Prozent auf einen Euro pro Stunde erhöht, die Entfernungszulagen werden um bis zu 8,3 Prozent, die Nächtigungsgelder und die Schmutz-Erschwernis-Gefahren-Zulagen (SEG) werden um 7,1 Prozent erhöht. Die Nachtarbeitszulage und die Zulage für die dritte Schicht werden - wie im Vorjahr bereits vereinbart - in Etappen bis 2024 auf exakt 3,016 Euro pro Stunde erhöht. Die Zulage für die zweite Schicht wird bis 2024 auf einen Euro erhöht.

Das Ergebnis im Überblick:

➤ Kollektivvertragliche Mindestlöhne + 8 Prozent
➤ Neuer Mindestlohn: 2.234,52 Euro
➤ Ist-Löhne: + 7,1 Prozent Erhöhung der Lehrlingseinkommen auf: – 800 Euro im ersten Lehrjahr (+ 10,2 Prozent), 1.000 Euro im zweiten Lehrjahr (+ 9,4 Prozent), 1.300 Euro im dritten Lehrjahr (+ 7,9 Prozent) und 1.750 Euro im vierten Lehrjahr (+ 9,2 Prozent)

➤ Montagezulage wird auf einen Euro erhöht (+ 8,6 Prozent)
➤ Kleine Entfernungszulage wird auf 10,40 Euro erhöht (+ 8,3 Prozent)
➤ Mittlere Entfernungszulage wird auf 26,40 Euro erhöht (+ 4,7 Prozent)
➤ Große Entfernungszulage wird auf 54 Euro erhöht (+ 7,1 Prozent)
➤ Nächtigungsgeld: + 7,1 Prozent
➤ SEG-Zulagen: + 7,1 Prozent
➤ Kostenersatz für das österreichweite Klimaticket für Lehrlinge im ersten bis dritten Lehrjahr.
➤ Freizeitoption: Statt Ist-Lohnerhöhung mehr Freizeit von 10 Stunden und 39 Minuten im Monat möglich.