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Lage in Ukraine eskaliert – jetzt erste Todesopfer

Die Lage in der Ukraine spitzt sich zu. Am Dienstag kam es laut Berichten zu schweren Gefechten. Beide Seiten sprechen bereits von Todesopfern. 

Nikolaus Pichler
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Am Dienstag berichteten Agenturen über Todesopfer in der Ukraine. 
Am Dienstag berichteten Agenturen über Todesopfer in der Ukraine. 
STR / AFP / picturedesk.com

Bei weiteren schweren Gefechten in der Ostukraine sind mehrere Menschen getötet worden. Aufseiten der ukrainischen Armee seien mindestens zwei Soldaten getötet und 18 zum Teil schwer verletzt worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Zudem sei ein Zivilist in Nowoluhanske im Donezker Gebiet ums Leben gekommen und an anderen Orten im Konfliktgebiet seien mindestens fünf Zivilisten verletzt worden.

Die von Russland unterstützten Separatisten im Gebiet Donzek berichteten von einem Toten und drei Verletzten unter ihren Kämpfern. Zudem seien in Donezk ein Zivilist getötet und in Slowjanoserbsk im Luhansker Gebiet ein Zivilist verletzt worden. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Putin schickt Truppen

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten des Landes angeordnet. Die Einheiten sollen in den kurz zuvor von ihm als unabhängige Staaten anerkannten "Volksrepubliken Luhansk und Donezk" für "Frieden" sorgen. Dies geht aus einem Dekret hervor, das Putin am Montag in Moskau unterzeichnet hat.

Wann die Soldaten in die von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete einrücken, blieb zunächst unklar. Laut einem Augenzeugen rollten in den Außenbezirken der Stadt Donezk jedenfalls Kolonnen von Militärfahrzeugen durch die Straßen, darunter auch Panzer. Die USA und die EU kündigten Strafmaßnahmen an.

Viele Gebiete in ehemaligen Sowjetstaaten sind bereits unter russischem Einfluss.
Viele Gebiete in ehemaligen Sowjetstaaten sind bereits unter russischem Einfluss.
APA-Grafik / picturedesk.com

So wollen USA reagieren

US-Präsident Joe Biden sprach auch schon von einer "raschen und entschlossenen" Reaktion auf weitere Aggressionen Russlands gegen die Ukraine. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe Biden das Engagement der Vereinigten Staaten für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine betont, teilte das Weiße Haus am Montag mit. "Präsident Biden bekräftigte, dass die Vereinigten Staaten im Gleichschritt mit ihren Verbündeten und Partnern rasch und entschlossen auf eine weitere russische Aggression gegen die Ukraine reagieren werden", hieß es.

Biden hatte auch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Staatschef Emmanuel Macron telefoniert. Biden, Scholz und Macron hätten erörtertet, wie sie ihre Reaktion auf die nächsten Schritte weiter koordinieren werden.

Ukraine hofft auf Unterstützung

Selenskyj reagierte zurückhaltend auf die russische Anerkennung der "Volksrepubliken" in der Ostukraine als unabhängige Staaten. "Wir sind dem friedlichen und diplomatischen Weg treu und werden nur auf diesem gehen", sagte er in einer Ansprache in der Nacht auf Dienstag. Auf Provokationen werde Kiew nicht reagieren - aber auch kein Territorium aufgeben. Zugleich betonte der 44-Jährige: "Wir erwarten von unseren Partnern klare und wirkungsvolle Schritte der Unterstützung."

Die EU wird mit Sanktionen reagieren, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Abend erklärten. Die Strafmaßnahmen sollten diejenigen treffen, die daran beteiligt sind, hieß es. Von der Leyen und Michel verurteilten das Vorgehen Russlands als "eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht sowie die territoriale Integrität der Ukraine".

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