Politik

Van der Bellen: "Putin hat rote Linie überschritten"

Deutliche Worte und scharfe Kritik kommen in der Ukraine-Krise von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er richtet einen Appell an Putin.

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen verurteilt den russischen Einmarsch scharf.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen verurteilt den russischen Einmarsch scharf.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

"Mit seinen gestrigen Aussagen hat Präsident Putin eine rote Linie überschritten, indem er der Ukraine ihre Eigenständigkeit abspricht und sein eigenes Volk auf einen Krieg vorzubereiten scheint. Damit riskiert er auch, die wochenlangen Bemühungen um Diplomatie und Dialog zu zerstören", kritisiert Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Montagabend  russische Truppen in die Ukraine beordert und die "Volksrepubliken" in der Ostukraine als unabhängig anerkannt.

"Die von Präsident Putin angeordnete Entsendung russischer Truppen in die Gebiete Donezk und Luhansk ist eine eklatante Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine. Die Souveränität und das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Landes sind unantastbar. Dies gilt für unseren europäischen Nachbarn Ukraine ebenso wie für alle anderen Staaten. Eine Ausweitung des menschlichen Leids in der Ostukraine muss verhindert werden. Ich appelliere an Präsident Putin, seine Entscheidung zu revidieren und den Weg des Dialogs statt der Konfrontation zu gehen", so Van der Bellen.

Tote und Verletzte bei Gefechten

Bei weiteren schweren Gefechten in der Ostukraine sind am Dienstag mehrere Menschen getötet worden. Aufseiten der ukrainischen Armee seien mindestens zwei Soldaten getötet und 18 zum Teil schwer verletzt worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Zudem sei ein Zivilist in Nowoluhanske im Donezker Gebiet ums Leben gekommen und an anderen Orten im Konfliktgebiet mindestens fünf Zivilisten verletzt worden.

Die von Russland unterstützten Separatisten im Gebiet Donzek berichteten von einem Toten und drei Verletzten unter ihren Kämpfern. Zudem seien in Donezk ein Zivilist getötet und in Slowjanoserbsk im Luhansker Gebiet ein Zivilist verletzt worden. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen. EU-Ratspräsident Charles Michel hat in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die "volle Solidarität" der EU mit der Ukraine bekräftigt.

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