Niederösterreich

Land dreht Impfstrategie um: "Chaos vorprogrammiert"

Das Land Niederösterreich stellt nun offenbar die Impfungen in Hausarztpraxen ein, die NEOS erwarten dadurch chaotische Zustände.

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Edith Kollermann kritisiert die neue Impfstrategie.
Edith Kollermann kritisiert die neue Impfstrategie.
NEOS NÖ

Wie berichtet, plant das Land zwanzig Impfzentren in Niederösterreichs Bezirken. Das bedeutet für viele bereits bestehende und funktionierende Impfstraßen, dass sie eingestellt werden müssen. Außerdem sorgen die Zentren jetzt auch für eine weitere nicht unwesentliche Änderung. Die Impfungen in Hausarztpraxen sollen ebenfalls eingestellt werden.

„Die unüberlegte Änderung der Impfstrategie in Niederösterreich wird zu einer Drosselung der Impfleistung führen, die wir letzten Endes mit unserer Freiheit bezahlen“, kritisiert NEOS-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann den Strategiewechsel, wonach ab Mitte April nur mehr Impfstraßen, aber nicht mehr die Hausarztpraxen mit Pfizer-Impfstoff versorgt werden.

Struktur ersetzt

„Dadurch wird ein funktionierendes, voraussichtlich sogar kostengünstigeres Impfsystem ohne Absprache mit den zuständigen Ärztinnen und Ärzten beendet, obwohl die angekündigten 20 zusätzlichen Impfstraßen noch gar nicht in Betrieb sind, um diese Aufgaben zu übernehmen. Die Struktur wird also nicht erweitert, sondern ersetzt. Da ist Chaos vorprogrammiert", so Kollermann.

Auch dass die Impfstraßen inmitten des Impfgeschehens ausgeschrieben werden sollen, sei ärgerlich: „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum das Land das mitten in der wichtigen Impfphase statt davor macht. Dass es eine entsprechende Infrastruktur braucht, war schon zu Beginn der Pandemie absehbar. Vielleicht ist das aber auch politisch gewollt. Denn in der Kürze der Zeit wird vermutlich nur das Rote Kreuz die Kriterien der Ausschreibung erfüllen können. Wie man eine an sich sinnvolle Logistik wie eine Impfstraße und ein grundsätzlich begrüßenswertes Ausschreibungsverfahren zu einer absurden Machtdemonstration verkommen lässt, führt die NÖ Landesregierung leider gerade zur Unzeit vor."