Österreich

Doskozil holt Absolute bei der Wahl im Burgenland

Heute Redaktion
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Landtagswahl im Burgenland ist geschlagen: 250.181 Wahlberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die SPÖ holt höchstwahrscheinlich wieder die Absolute Mehrheit. Das Wahlergebnis im Detail.

Es ist Hans Peter Doskozils größter Triumph. Der Ex-Polizeichef und Verteidigungsminister a.D. hat bei seiner ersten Wahl im Burgenland einen Erdrutschsieg eingefahren. Laut erster Hochrechnung kommt seine Liste auf 50,3 Prozent der Stimmen – der 49-Jährige überbietet somit sogar das letzte Ergebnis von Langzeit-Landeshauptmann Hans Niessl, der die Geschicke des Burgenlandes 19 Jahre lang (bis März 2018) lenkte. Für Doskozil ging es um knapp acht Prozent nach oben. Er hat im Wahlkampf gänzlich auf "Unterstützung" seitens der Bundespartei verzichtet und ist als "Liste Doskozil – SPÖ" angetreten. Das hat sich offenbar ausgezahlt.

ÖVP verliert ohne Kurz

Die ÖVP kann sich über einen Achtungserfolg freuen – mehr nicht. Die Partei, die stolz darauf war, die SPÖ in ihrer Bastion bei der EU- und der Nationalratswahl überflügelt zu haben, kommt laut ersten Infos auf rund 30,6 Prozent der Stimmen. Das ist ein leichtes Plus im Vergleich zu 2015, aber meilenweit von Sebastian Kurz' am 29. September 2019 erzielten 38,3 Prozent entfernt.

Dämpfer für die FPÖ

Einen gewaltigen Dämpfer muss die freiheitliche Gruppierung um Vize-Landeshauptmann Johann Tschürtz hinnehmen. Seine Blauen verlieren rund ein Drittel ihrer Wähler von 2015 und kommen bei rund 9,7 Prozent zu liegen – und das im Heimatbundesland von Parteichef Norbert Hofer. Ibiza-Affäre und interne Querelen dürften ihre Spuren hinterlassen haben. Nicht einmal die erste Regierungszusammenarbeit mit der SPÖ auf Landesebene half der FPÖ. Und das, obwohl die Koalition streit- und skandalfrei viereinhalb Jahre zusammengearbeitet hat.

Grüne blühen auf

Die Grünen konnten im Vergleich zu 2015 laut erster Hochrechnung ihr Ergebnis halten, liegen nun bei 6,5 Prozent. Einziger Wermutstropfen: Im Burgenland, wo es wenig urbanen Raum gibt, konnte das Niveau, auf dem die Grünen auf Bundesebene (13,9 Prozent bei der Nationalratswahl) derzeit liegen, bei Weitem nicht erreicht werden.

Kleinparteien abgeschlagen

Nicht im neuen burgenländischen Landtag vertreten sein werden die Neos und die Liste Burgenland. Die Pinken kommen laut erster Hochrechnung auf 1,8 Prozent der Stimmen, Manfred Köllys Bürgerbündnis nur noch auf 1,1 Prozent – nach 4,8 im Jahr 2015. Für einen Einzug in den Landtag gilt im Burgenland eine Vier-Prozent-Hürde.

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