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Langstrecken-GT und Winterauto in einem?

Heute Redaktion
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Der Porsche 928 war am Genfer Autosalon 1977 mit Pauken und Trompeten gestartet, gewann 1978 als erster Sportwagen die Auszeichnung "Auto des Jahres" und erhielt von allen Seiten positives Feedback. Doch es gab auch Kritik. Gefordert wurden mehr Leistung und sparsamere Motoren. Die lieferte Porsche ab 1979 mit dem 928 S.

Der Porsche 928 war am Genfer Autosalon 1977 mit Pauken und Trompeten gestartet, gewann 1978 als erster Sportwagen die Auszeichnung "Auto des Jahres" und erhielt von allen Seiten positives Feedback. Doch es gab auch Kritik. Gefordert wurden mehr Leistung und sparsamere Motoren. Die lieferte Porsche ab 1979 mit dem 928 S.
Vorgestellt wurde die leistungsstärkere Version 928 S auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im Herbst 1979 in Frankfurt. Die Presse freute sich, denn endlich lief der V8-Porsche 250 km/h. Der 928 brachte nun nicht nur mehr Leistung, sondern auch eine umfangreichere Ausstattung. Im Gegenzug wurde das Basismodell etwas abgemagert.

Exakt 300 PS leistete der 4,7-Liter-Motor im 928 S. Der Luftwiderstandsbeiwert konnte durch Front- und Heckspoiler auf 0,38 gesenkt werden. Die Ausstattung war komplett, trotzdem konnten noch einige Dinge dazu bestellt werden, etwa Automatikgetriebe, Schiebedach, Volllederausstattung. So kostete der 928 S schnell über weit über eine halbe Million Schilling.

Gentleman-Express

Für die beträchtliche Summe erhielt man einen sehr sportlichen Granturismo, der das Zurücklegen langer Strecken ohne Strapazen gestattete. Vor allem auf schnellen Strassen fühlte sich der Wagen wohl. Die Zeitschrift "Auto Motor und Sport" lobte: "Auf der Autobahn spielt der große Porsche seine Trümpfe aus."

252 km/h schnell lief der handgeschaltete 928 S bei den Messungen der "Automobil Revue", die Automatikvariante ließ es bei 249 km/h bewenden. Tempo 100 km/h war aus dem Stand schon nach 6,8 bzw. 7,6 Sekunden erreicht. Für den Spurt von 0 bis 160 km/h zog die Dreigang-Automatik-Version mit dem Handschalter gleich, 15,9 Sekunden waren in beiden Fällen nötig.

Nur ein Ökomobil war der mächtige Achtzylinder nicht. 16 Liter benötigten die meisten Testfahrer, manche brachten es auch auf über 20 Liter pro 100 km. Nur wer das Gaspedal streichelte, konnte mit unter 10 Litern pro 100 km durch die Gegend bummeln, trotz mit 10:0 hoher Verdichtung und Superbenzinbedarf. Rezepte für bessere Treibstoffökonomie – Leichtbau, Zylinderabschaltung, etc. – gab es zwar in der Entwicklungsabteilung, nicht aber im Verkaufsraum.

Einsatz als Winterauto?

Als Autobahngleiter, mit dem sich durchaus auch sehr hohe Reisedurchschnitte erreichen liessen, hatte sich der 928 S in die Herzen der Geschäftsreisenden gefahren. Wie gut aber ist man mit einem der 8315 zwischen 1980 und 1983 gebauten Porsche 928 S im Winter angezogen?

Grundsätzlich eignet sich der 928 durchaus als Ganzjahresauto, vorausgesetzt, man wechselt zu Beginn der kalten Jahreszeit rechtzeitig auf Winterreifen. Die Stahlstruktur ist vollverzinkt, die Radhäuser groß genug, um im Notfall auch Schneeketten Unterschlupf zu gewähren. Auch die Heizung ist in der Lage, mit kühlen Temperaturen umzugehen.

Und mit seiner dank Transaxle-Bauweise ausgeglichenen Gewichtsverteilung müsste sich der Porsche eigentlich auch auf Schnee und glitschigen Untergründen einigermaßen wohl fühlen. Das tut er auch, vorausgesetzt, die Gegend ist flach. Sobald es aber hinauf- oder hinuntergeht, spürt man dann schnell, dass man 1,5 Tonnen Stahl, Aluminium und Kunststoff mit sich führt. Doch wann hat es schon Schnee auf unseren Strassen?

Weitere Informationen, viele Bilder und ein Tonmuster gibt es auf www.zwischengas.com. 

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