Die Gesprächsreihe der drei "großen" Parteichefs ging am Freitag mit einem 30-minütigen Austausch zwischen FPÖ-Chef Herbert Kickl und SPÖ-Chef Andreas Babler zu Ende. Die Lage ist brisant – schon letzte Woche kam es medial immer wieder zu einem Schlagabtausch zwischen Kanzler Nehammer, Kickl und Babler.
Am Montag müssen die drei nun zum Rapport zu Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf die Hofburg und ihn über den Ausgang der Gespräche berichten. Angeordnet wurden die Treffen vom Staatsoberhaupt, weil man sich in einer "Pattsituation" in Sachen Regierungsbildung befinde.
Mit seiner Vorgehensweise wollte Van der Bellen "Klarheit" schaffen, ehe er einen Auftrag erteilt. Diese dürfte es mittlerweile geben: Weder Babler noch Nehammer wollen mit Kickl koalieren – das stellten sie vor und nach den Gesprächen immer wieder klar. An ihrer Position hat sich nichts verändert.
Den Start am Montag macht FPÖ-Chef Herbert Kickl um 13.30 Uhr, gefolgt von Nehammer um 15.00 Uhr und Babler um 16.30 Uhr. Ob es eine kurze Stellungnahme der Parteichefs vor und nach dem Gespräch geben wird, ist nicht sicher. Auf "Heute"-Nachfrage hieß es auch aus dem Büro des Bundespräsidenten, dass ein Statement "sehr unwahrscheinlich" sei.
Pünktlich um 13.30 Uhr betrat der FPÖ-Chef das Maria-Theresien-Zimmer, wo der Bundespräsident bereits auf den Freiheitlichen zuging. Es kam zu einem staatsmännischen Hand-Shake – ehe sie in das Büro des Staatsoberhauptes verschwanden.
Auf halbem Weg ging Kickl aber nochmals einen Schritt zurück und bekam eine "blaue Box" und eine "Laptoptasche" von einem seiner Begleiter überreicht. Der Inhalt ist bislang unbekannt.
Nach rund 52 Minuten verließ Kickl das Büro des Bundespräsidenten – ohne der kleinen blauen Box. Auf Nachfrage der Medien vor Ort, ob er Van der Bellen etwas geschenkt hatte, antwortete der Freiheitliche mit einem "Ja". Was der Inhalt der mysteriösen Box ist, wollte der FPÖ-Chef nicht preisgeben.
Ein Statement zum Gespräch mit Van der Bellen gab es nicht.