Laptopverbot in Wiener Café trotz Widerstand verlängert

"Wir sind ein Café und kein Co-Working-Space", klagt Christian Schädel, Inhaber des Wiener Café Phil in der Gumpendorferstraße (Mariahilf). Weil Besucher die Köpfe nicht mehr in Bücher steckten oder beim Kaffee mit Freunden tratschten und die Zeit stattdessen für Arbeiten am Laptop nutzten, traf der Chef eine Entscheidung. Ein Laptopverbot musste her – vorerst im Zuge eines Probemonats, wir berichteten.

Begeisterung bei Gästen, heftige Diskussionen online

Dieser ist nun vorbei und der Lokalinhaber zieht ein Resümee: "Die Rückmeldungen von Mitarbeitern und Gästen waren durchweg positiv. Das Laptopverbot wurde sehr gut angenommen. Gespräche füllten wieder den Raum , die Leute hatten Zeit zum Reden, Tagträumen oder lesen". Am Umsatz kann man bisher noch keinen Erfolg festlegen: "Man kann es nicht sagen, denn in der warmen Jahreszeit ist generell weniger los", so der Chef. Beschwerden gab es laut Schädel keine – lediglich in den sozialen Medien kochten die Emotionen hoch. 

Stimmungsbarometer: 98 Personen gegen das Verbot

Wie vorab angekündigt führte das "Phil" auch eine Online-Umfrage durch. 148 Stimmen wurden auf Instagram eingereicht. Das Ergebnis: 98 Personen sprachen sich gegen das Verbot aus, nur 60 wünschen sich das Café weiterhin als Laptop-freie Zone. Doch trotz digitalem Widerstand hält Schädel an der Maßnahme fest: "Die Umfrage war in diesem Ausmaß nicht sehr repräsentativ. Im Grunde war es keine Wahl, sondern nur ein Stimmungsbarometer. Vor Ort waren alle begeistert und die Atmosphäre ist so einfach besser." Bis auf Weiteres bleibt es also dabei: Laptops sind im "Phil" nicht erwünscht – lediglich zwischen 12 und 13 Uhr sowie in "Notfällen" ist das Notebook erlaubt.