Österreich

LASK-Fans üben Selbstjustiz

Heute Redaktion
Teilen

Der Überfall aus dem Hinterhalt war vorbereitet, drohte gar in Lynchjustiz auszuarten: Mehr als zwei Dutzend LASK-Fans traktierten am späten Sonntagabend in Sattledt aus Graz heimkehrende, heimische Rapid-Anhänger mit Steinen und Flaschen, beschädigten auch den Reisebus. Ein Verletzter musste ins Krankenhaus Wels.

Nein, so etwas habe ich in den drei Jahren, die ich mit Fußballfans zu Bundesligaspielen unterwegs bin, noch nie erlebt, weiß Richard Kiesl, Busunternehmer aus Helfenberg (Bez. Rohrbach) im Heute-Interview.

Demnach hielt Kiesl seinen 50-Personen-Bus auf der Rückfahrt vom Rapidmatch in Graz - der Wiener Klub gewann 2:0 gegen Sturm - vereinbarungsgemäß und wie gewohnt bei der BP-Tankstelle in Sattledt, um 15 grün-weiße Fans aussteigen zu lassen. Kaum war die Tür geöffnet, als ein ganzer Hagel von Wurfgeschoßen auf die heimkehrenden Schlachtenbummler niederprasselte, der Reisebus von 20 bis 30 johlenden LASK-Anhängern umstellt wurde. Während der wütende Mob mit Steinen auf die Seitenscheiben des Reisebusses einhackte, um die Insassen aus dem Bus zu treiben, gingen mehrere Rapid-Fans zu Boden. Bernd S. (19) aus Pucking (Bez. Linz-Land) erlitt dabei Kopfverletzungen und musste sogar ins Welser Klinikum eingeliefert werden.

Richard Kiesl gab daraufhin Gas, steuerte den Bus auf die Westautobahn und alarmierte von dort die Autobahnpolizei Haid. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung nach den jugendlichen Hooligans, an der sich sechs Polizeistreifen und sogar zwei Polizeihunde beteiligten, blieb ergebnislos.