Coronavirus

Daheim wird's zu eng? Lassen Sie es doch raus!

"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.

Heute Redaktion
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"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.
"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.
Bild: heute.at

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Lassen Sie es mit mir raus! In der Dusche, im Wald, im Auto, im Garten, unter der Bettdecke – es tut so gut! Nur, bitte, lassen Sie es nicht an Ihren Liebsten raus. Denen geht es ja genauso. Auch sie möchten manchmal schreien, weil das alles gerade echt nicht lustig ist. Das Familienleben war noch nie so eng. Das haben wir uns in stressigen Zeiten doch gewünscht, sagt eine Freundin zu mir, aber jetzt ist es manchmal schon zu viel. Ja, bei aller Liebe, wir brauchen auch ein bisschen Raum für uns, sonst hängt der Haussegen schief.

Wer jetzt an vorderster Front zu den Helden des Corona-Alltags zählt, Krankenschwestern, Ärzte, Supermarkt-Angestellte, würde wohl gerne tauschen, um mehr Zeit zu Hause mit Partnern, Eltern und Kindern zu verbringen. Auf Facebook schreibt ein ehemaliger Schulfreund, Mediziner, er habe Sehnsucht nach ein paar Tagen auf seiner Couch. Er leistet Unglaubliches. Ich verstehe ihn. Auch wir Eltern fänden das toll. Denn der Tag ist nicht gerade ein Ausbund an Entschleunigung, wie es manch Alleinlebender beschreibt. Es ist ein permanentes Jonglieren zwischen Pflichten und Gefühlen. Was muss gemacht werden, was darf liegenbleiben, was kann ich in angespannter Stimmung noch sagen, was schlucke ich lieber runter. Ja, es ist ein Marathon, wir dürfen aber nicht aufs Durchatmen vergessen. Immer weiter laufen, bis wir zum Schluss gewinnen.