Wirtschaft

Leben immer teurer – Lage in Österreich spitzt sich zu

Die Teuerungen bereiten den Menschen in Österreich weiter große Sorgen. Bereits 14 Prozent können nicht mehr alle Rechnungen bezahlen.

19 Prozent der Bevölkerung müssen sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken.
19 Prozent der Bevölkerung müssen sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com (Symbolbild)

Im August liegt die Inflationsrate in Österreich laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 9,1 Prozent. Sie ist damit erstmals seit mehr als 12 Monaten nicht weiter angestiegen, stagniert aber auf einem sehr hohen Niveau. Laut einer neuen Konsumentenbefragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes (n=1.010) bereitet die Teuerung 83 Prozent der Österreicher große Sorgen. Die Ergebnisse sind alarmierend:

➤ 25% haben Konsumschulden bzw. einen laufenden Konsumkredit, bei 56% davon sind die Schulden zuletzt größer geworden

➤ 18% können nicht mehr alle Schulden (Kredite) ordnungsgemäß bedienen

➤ 14% können nicht mehr alle eingehenden Rechnungen bezahlen

➤ 75% der Bevölkerung kaufen zurzeit verstärkt günstige Lebensmittel

➤ 19% müssen sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken

➤ 52% berichten von einer Verschlechterung ihrer Lebensqualität im Vergleich zu jener vor der Teuerungswelle, nur 7% von einer Verbesserung.

In folgenden Bereichen haben die Österreicher die größten Einsparungen geplant:

➤ Restaurantbesuche/Gastronomie (53%)

➤ Nachtleben/Clubs (42%)

➤ Bekleidung (41%)

➤ Kino/Theater (40%)

➤ Möbel/Deko (34%)

"Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung bereitet die starke Teuerung in fast allen Lebensbereichen große Sorgen. Ein Fünftel der Menschen muss sich finanziell so stark einschränken, dass sie sich nur noch lebensnotwendige Güter leisten können. Das bekommen insbesondere der Non-Food Handel und die Gastronomie zu spüren, deren Umsätze einbrechen", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, der freien, überparteilichen Interessenvertretung des gesamten österreichischen Handels.

Auf folgende Produktkäufe haben die heimischen Kunden im letzten Monat aufgrund des Kaufkraftrückgangs bewusst verzichtet:

➤ Luxusprodukte generell (50%)

➤ Kleidung (38%)

➤ Möbel/Deko (36%)

➤ Uhren/Schmuck (35%)

➤ Elektrogeräte (32%)

Kritische Situation im Handel

Die jüngste Konsumentenbefragung des Handelsverbandes bestätigt die kritische Situation im Handel, auf welche die Branche seit Monaten hinweist. Die Verdoppelung der Insolvenzen ist ein Resultat dieser Effekte, die von den explodierenden Energiepreisen angetrieben werden.

"Es besteht vor allem angesichts der Energiekrise unmittelbarer Handlungsbedarf, ansonsten werden bis zu 6.000 Handelsbetriebe ihre Geschäftstätigkeit mit Jahresende einstellen müssen. Um diesen wirtschaftlichen Flächenbrand zu verhindern, braucht es dringend eine "Reformagenda" mit einem ganzen Set an kurzfristigen wie langfristig wirksamen Maßnahmen – allen voran die Einführung eines unkomplizierten, unbürokratischen Energiepreisdeckels für alle Händler", appelliert Rainer Will an die Politik.

Rainer Will ist Geschäftsführer des Handelsverbands.
Rainer Will ist Geschäftsführer des Handelsverbands.
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com
1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com