Warnung trägt keine Früchte
"Lebensgefährlich!" – Wiener gehen trotzdem eislaufen
Trotz Warnung der Stadt Wien, die Eisflächen in der Bundeshauptstadt nicht zu betreten, sind diese voll mit Eisläufern. Ein Leser sorgt sich.
Am Freitagnachmittag spazierte Filip (Name von der Redaktion geändert) gemeinsam mit seinem Hund die Alte Donau (Mühlwasser) im 22. Wiener Gemeindebezirk entlang. Die Beobachtung vor Ort strapazierte die Nerven des 36-Jährigen enorm. Er hatte absolut kein Verständnis für das Verhalten der Personen zugegen und macht sich nun große Sorgen.
Bereits Freitagmorgen warnte Stadt Wien die Bevölkerung vor dem Eislaufen auf Naturgewässern: "Auch wenn die Verlockung, die Eisfläche zu betreten, groß sein mag: Das Eislaufen ist auch bei dickeren Eisflächen als derzeit ein großes Risiko und lebensgefährlich! Besonders kritisch sind Gewässer mit eisfreien Stellen sowie Gewässer mit Strömungen".
"Heute"-Leser sorgt sich um Kinder
Nichtsdestotrotz stieß Filip in Wien-Donaustadt an jenem Nachmittag auf eine volle Eisfläche: "Ich finde Wintersport eigentlich wirklich toll, aber dass man sich trotz Warnung aufs Mühlwasser begibt, ist mehr als bedenklich". Der Wiener sorgt sich vor allem um die vielen Kinder, die dort möglicherweise stundenlang Hockey spielen. Der Ball könnte leicht an den Wasserrand gelangen.
"Gerade hier ist die Einsturzgefahr groß. An einigen Stellen ist das Eis bereits eingebrochen", berichtet der Wiener im "Heute"-Talk. Er hofft nun darauf, dass die Kinder, wenn sie sich schon in solch große Gefahr begeben, wenigstens vorsichtig sind. Trotzdem würde er Aktionen wie diese keinesfalls nachmachen und auch nicht weiterempfehlen.
Alte Donau birgt große Gefahr
Gerade die bis zu vier Meter tiefe Alte Donau birgt laut Stadt Wien eine große Gefahr: "Stehende Gewässer wie die Alte Donau und die Neue Donau werden hauptsächlich durch Grundwasserzuflüsse gespeist. Unabhängig von der Lufttemperatur, also auch bei extrem kaltem Wetter, ist dieses Grundwasser durchschnittlich rund sieben Grad Celsius warm. Es strömt an den verschiedensten Stellen in die Gewässer ein. Durch die Erwärmung von unten ist die Eisdecke deshalb an diesen Stellen besonders dünn".
Für Jene, deren Wunsch auf dem Eis zu stehen zu groß ist, hat die MA 45 einige Alternativen in petto: "Ein sicheres Vergnügen bieten hingegen die Wiener Eislaufplätze (Wiener Stadthalle, Steffl Arena, Eisring Süd) und der beliebte Wiener Eistraum am Rathausplatz". Für die meisten dieser Lokalitäten ist allerdings eine Gebühr zu entrichten.
