"Lebenslang kein Tabu" – Kickl zur Causa Teichtmeister

Herbert Kickl äußerte sich scharf zum Fall Florian Teichtmeister. 
Herbert Kickl äußerte sich scharf zum Fall Florian Teichtmeister. picturedesk.com
FPÖ-Chef Herbert Kickl zweifelt an der Einzeltätertheorie in der Teichtmeister-Causa. Außerdem fordert er "drastische Verschärfungen der Strafen".

In einer Presseaussendung bezog der blaue Parteivositzende klipp und klar Stellung zum Skandal um den Schauspieler Florian Teichtmeister. "Dass jemand, der 76.000 Dateien abscheulichen Kindesmissbrauchs über Jahrzehnte auf seinen Kommunikationsgeräten angehäuft hat, keinen einzigen Tag ins Gefängnis muss, ist unerträglich und zeigt, dass in unserem Justizsystem vieles falsch läuft. Das muss durch drastische Verschärfungen der Mindest- und Höchststrafen – lebenslang ist für uns kein Tabu, ganz im Gegenteil – beseitigt werden, wie es auch eine der Forderungen des umfassenden freiheitlichen Kinderschutzpakets ist", so Kickl. 

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Er zweifelt offen an Angaben zum Fall: "Abgesehen von diesem Skandalurteil ist aber vieles rund um den Fall Teichtmeister – gelinde gesagt – seltsam. Es gibt viele offene Fragen, auf die sich die Menschen zu Recht Antworten erwarten!". Kanzler Karl Nehammer fordert er dazu auf, schnellstmöglich eine unabhängige Untersuchungskommission, analog zur seinerzeitigen Hypo-Kommission, einzusetzen, welche die Ermittlungsarbeit von Justiz- und Innenministerium im Fall Teichtmeister noch einmal neu aufrollt.

Kickl hält Einzeltätertheorie für "lebensfremd"

"Von Beginn an wurde in diesem Fall nämlich eine 'Einzeltätertheorie' präsentiert, die lebensfremd ist. Denn dass jemand über Jahre hinweg zigtausende Dateien von Kindesmissbrauch anhäuft, sie auch noch selbst bearbeitet und dabei seine Gewaltfantasien zu Papier bringt, aber mit niemandem darüber kommuniziert, sie niemandem weitergeschickt haben und es keine Mitwisser und damit Mittäter geben soll, ist höchst fragwürdig", heißt es in der Aussendung ergänzend. Fälle aus der Vergangenheit würden zeigen, dass pädophile Konsumenten von Kindesmissbrauchsdarstellungen üblicherweise nicht alleine handeln würden. 

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Er verspricht abschließend: "Wenn Kanzler Nehammer die Causa nicht mehr neu aufrollt, dann werden wir Freiheitliche dafür nach den kommenden Nationalratswahlen sorgen. Denn nichts erschüttert das Vertrauen der Bevölkerung in ein politisches System mehr als der Verdacht, dass gerade bei so abscheulichen Verbrechen, deren Opfer missbrauchte Kinder sind, nicht alles aufgeklärt oder vielleicht sogar aus welchen Gründen auch immer weggeschaut wurde."

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