Niederösterreich

Lebenslange Haft für Killer (29) von Mörbisch am See

Finale heute in Eisenstadt: Kevin A. soll letzten August in Mörbisch einen 21-Jährigen aus Geldgier ertränkt und ausgeraubt (Rolex, Bargeld) haben.

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Der Angeklagte mit Anwältin Astrid Wagner
Der Angeklagte mit Anwältin Astrid Wagner
Lenger Thomas

Dritter Tag im Mordprozess gegen Kevin A. (29) in Eisenstadt: Der 29-Jährige hatte an den ersten zwei Prozesstagen seine Unschuld beteuert, sprach dabei von einem Kapuzentrio, das den 21-Jährigen getötet haben soll.

Panikattacke an Tag 2

Der letzte Prozess am Donnerstag war ganz im Zeichen der Hitze gestanden: Eine Laienrichterin erlitt einen Kollaps, der Angeklagte gar eine Panikattacke - die Verhandlung musste vertagt werden.

Rolex und Geld weg

Rückblick: Ende Mai 2020 soll sich Kevin A., der von 1.027 Euro AMS-Geld gelebt hat, 35.000 Euro vom Opfer ausgeliehen haben und eine doppelte Rückgabe binnen 14 Tagen versprochen haben – eine Zusage, die der Weinviertler nie einhalten konnte.

Nach einigen Verzögerungen eines Treffens soll Kevin A. im August 2020 den jungen Mann nach Mörbisch am See (Burgenland) gelockt, davor bereits sein Handy im Bezirk Bruck platziert haben, um nicht mit dem Tatort in Verbindung gebracht zu werden.

So entschieden Laienrichter

Auf einer Mörbischer Altstoffsammelstelle soll Kevin A. den jungen Burgenländer niedergeschlagen und in einem Abwasserkanal ertränkt haben. Dann soll er dem Opfer 8.000 Euro, eine Rolex und beide Handys gestohlen haben. Die Polizei fand im Auto des Verdächtigen nasse Geldscheine.

Anwältin Astrid Wagner sprach stets von einem reinen Indizienprozess, kämpfte für ihren Mandanten, konnte Zweifel aufwerfen und zwei Laienrichter von der Unschuld des Angeklagten überzeugen. Die Geschworenen entschieden: 6:2 für Mord. Das Urteil: Lebenslange Haft (nicht rechtskräftig).