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Lebensmittelindustrie verbannt Cartoon-Helden von Ki...

Heute Redaktion
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Frühstücksflocken, Chips und Schokolade. Viele Produkte, für die Hersteller für Kinder Werbung machen, sind ungesund. Jetzt will sich die niederländische Lebensmittelindustrie freiwillig beschränken.

 
In den Niederlanden gibt es immer mehr übergewichtige Menschen: Jedes vierte Kind in der Altersgruppe zwischen 10 und 12 ist inzwischen übergewichtig. Sechs Prozent aller Kinder sind sogar fettleibig. Die niederländische Lebensmittelindustrie reagiert jetzt und wird Comichelden auf Verpackungen von ungesunden Lebensmitteln verbannen, wie die niederländische Zeitung "Telegraaf" berichtet.

Vor allem süße, salzige und fettige Lebensmittel werden oft mit Bildern von beliebten Cartoon-Helden versehen. Alle zuckerhaltigen Produkte, die sich an sieben- bis 13-Jährige wenden, sollen dem Bericht zufolge künftig ohne Cartoons auskommen.






Dem Bericht zufolge reagieren die Hersteller mit ihrer Aktion auf die steigende Nachfrage der Kunden nach gesunden Lebensmitteln. Von der Aktion seien aber nur ungesunde Lebensmittel betroffen, sagte ein Sprecher der niederländischen Lebensmittel-Organisation FNLI. "Wir werden uns nicht gegen Tomaten wenden", sagte der Sprecher dem "Telegraaf."

In Deutschland gibt es bereits ähnliche Vorstöße. Laut der Organisation "Foodwatch" soll die Maus-Figur aus der beliebten Kinderserie "Die Sendung mit der Maus" zum Beispiel ab 2017 fast ausschließlich Lebensmittel bewerben, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als gesund eingestuft werden.

Anders verhält es sich da bei der Comicfigur "Biene Maja": Das Unternehmen Studio 100, das die Rechte an der Figur besitzt, gab zwar an, dass die Biene künftig auch für Obst und Gemüse werbe, gestattet den Gebrauch seiner Comicfiguren aber uneingeschränkt weiter für Snacks und Getränke, die viel Zucker enthalten. Auch Konzerne wie Disney und Nickelodeon vergeben in Deutschland weiterhin Lizenzen unter anderem an Süßigkeiten- und Limonadenhersteller.