Politik

Leere Gasspeicher – Österreich muss neue Quellen suchen

In Österreich sind die Gasspeicher im Vergleich zu den Vorjahren relativ leer. Ein Gremium muss sich bereits jetzt mit Alternativen befassen.

Michael Rauhofer-Redl
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Das russische Bovanenkovo-Gasfeld in der Arktis - von hier kommt viel Gas nach Europa, auch nach Österreich.
Das russische Bovanenkovo-Gasfeld in der Arktis - von hier kommt viel Gas nach Europa, auch nach Österreich.
ALEXANDER NEMENOV / AFP / picturedesk.com

Rund 900.000 Haushalte in Österreich heizen mit Erdgas, auch zahlreiche Kraftwerke nutzen es als Energieträger, etwa für Fernwärme. Als dritter großer Sektor ist Erdgas auch für die Industrie wichtig. Genau in dieser Reihenfolge würde Österreich das Gas auch verteilen, sollte es zum Engpass kommen. Aktuell liefert Russland noch Gas nach Europa, doch angesichts der dynamischen Entwicklungen, ist das nicht in Stein gemeißelt. 

Alfons Haber ist Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control. Er erklärte im Ö1-Morgenjournal, dass nun ein Energielenkungsbeirat einberufen wurde. Dieser hat die Aufgabe, mögliche Alternativen für derartige Szenarien durchzudenken und zu besprechen. Wichtige Fragen dabei sind: Wie können Gasverbraucher auf andere Energieträger umswitchen? Wie können neue Gastransportwege aufgemacht werden? Diese Fragen stellt man sich wohl nicht nur in Österreich.

Flüssiggas löst nicht alle Probleme

Denn eine Alternative zum russischen Erdgas wäre Flüssiggas, das entweder aus dem arabischen Raum oder aus den USA ins europäische Netz eingespeist werden könnte. Dies würde entweder im Norden oder Südosten des Kontinents geschehen. Allerdings gibt es zwei Sachen zu bedenken: Erstens wäre der logistische Aufwand enorm. Das Gas müsste extrem abgekühlt werden und per Schiff transportiert werden. Das ließe den Preis nach oben wandern. Zum anderen könnte man das russische Gas so nicht eins zu eins ersetzen.

80 Prozent des österreichischen Gases kommt aus Russland.
80 Prozent des österreichischen Gases kommt aus Russland.
APA-Grafik / picturedesk.com

Denn in Österreich bezieht man etwa 80 Prozent des verbrauchten Gases aus Russland. Eine Menge, die durch Flüssiggas nicht erreicht werden kann. "Den Bedarf über Flüssiggas zu decken, davon gehen wir jetzt nicht aus", so Haber. Außerdem sind die Gasspeicher verglichen zu den Vorjahren vergleichsweise leer, ein Umstand der im ungünstigsten Fall womöglich für Probleme sorgen könnte. Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) versucht zu beruhigen. Die Gasversorgung in Österreich sei gesichert. 

Erneuerbare Energie als "zentraler Auftrag"

Die Grün-Politikerin sieht in der aktuellen Situation den "zentralen Auftrag" darin, sich von der Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland zu befreien. Dabei will Gewessler naturgemäß auf erneuerbare Energie setzen. Jede Gastherme, die ersetzt wird, sei ein schritt in die richtige Richtung.

Zudem will die Politik ein Gesetz auf den Weg bringen, das Betreiber dazu verpflichtet, ihre Speicher zu füllen. Die Idee dahinter: Im Notfall habe die Politik so Zugriff auf das Gas. Forscher gehen in aktuellen Berechnungen davon aus, dass das Gas im kommenden Winter sechsmal so teuer sei, wie aktuell. Niemand könne seriöser Weise prognostizieren, wie sich die Lage weiterentwickelt, wollte Gewessler im Ö1-Talk nicht auf diese Zahlen eingehen. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com