Wirtschaft
Legales Cannabis in Österreich vor dem Aus?
Eine Einstufung von CBD als Suchtmittel durch die EU-Kommission könnte das Ende für Anbieter von legalem Cannabis bedeuten.
Das Geschäft mit CBD-Cannabis - diese Art von Marihuana hat vernachlässigbare Anteile an psychoaktiven Substanzen und ist legal - ist in den letzten Jahren auch in Österreich aufgeblüht. Ein Vorstoß der EU-Kommission könnte den Anbietern von CBD-Produkten aber einen Strich durch die Rechnung machen.
Die EU hat nämlich zahlreiche laufende Zulassungen von CBD-Produkten auf Eis gelegt. Die Begründung: Man sei der Ansicht, "dass CBD, das aus den blühenden und fruchttragenden Spitzen der Hanfpflanze (Cannabis sativa L.) extrahiert wird, als ein Betäubungsmittel betrachtet werden sollte, das unter das Einheitsübereinkommen der Vereinten Nationen über Suchtstoffe von 1961 fällt".
Ein Produkt könne jedenfalls nicht gleichzeitig als Lebensmittel und Betäubungsmittel zugelassen werden. Die europäische Interessenvertretung von Nutzhanfbauern sowie industriellen Verarbeitern von Nutzhanf bezeichnete diese Sichtweise als Todesurteil für die Hanfindustrie.
Produzenten sammeln Unterschriften
Auch in Österreich regt sich nun Wiederstand gegen den Vorstoß der EU. Vier führende Branchenvertreter haben die Plattform "#CBDbleibt" gegründet und am Donnerstag in Wien vorgestellt. "Die Hanfbranche ist einer Politik ausgesetzt, wo es keine Entscheidungen, keine Ansprechpartner und keine Rechtssicherheit mehr gibt. Dadurch wird eine innovative Branche mit absolut sicheren Produkten und unglaublichem Zukunftspotenzial gefährdet. Wir fordern die Bundesregierung auf, natürliches CBD nach langem Hin und Her endlich rechtlich abzusichern“, sagt Stefan Denk, Head of Legal Affairs bei BioBloom GmbH.
Ziel sei es, bis Mitte November digital und auf Papier möglichst viele Unterschriften zu sammeln, da bis Anfang Dezember eine Entscheidung des EU-Rates erwartet werde.
CBD berauscht nicht
Das reine CBD verursache keinen Rauschzustand und sei auch kein Suchtmittel, betont Sofie Sagmeister, Mitgründerin von Magu CBD: "Die WHO hat 2018 alle Studien, die es zu CBD gibt, durchgearbeitet und bestätigt sowohl eine gute Verträglichkeit und als auch ein gutes Sicherheitsprofil. CBD tut gut. Warum sollte das verboten sein?"