Spieletests

"Heute" baut das absolut größte LEGO-Set aller Zeiten

11.695 Teile, 250 Euro Kosten: Die LEGO Art Weltkarte ist das größte Baustein-Set aller Zeiten. Für den hohen Preis gibt es aber auch jede Menge Spaß.

Rene Findenig
Teilen
1/10
Gehe zur Galerie
    LEGO hat mit der "LEGO Art World Map" nicht nur das bisher größte Set aller Zeiten auf den Markt gebracht, sondern auch den vormaligen Rekord um gleich 2.659 Teile überboten.
    LEGO hat mit der "LEGO Art World Map" nicht nur das bisher größte Set aller Zeiten auf den Markt gebracht, sondern auch den vormaligen Rekord um gleich 2.659 Teile überboten.
    Heute

    Das gab es bisher noch nie: LEGO hat mit der "LEGO Art World Map" nicht nur das bisher größte Set aller Zeiten auf den Markt gebracht, sondern auch den vormaligen Rekord um gleich 2.659 Teile überboten. Das Mosaik-Set richtet sich an LEGO-Fans ab 18 Jahren, ist mit 249,99 Euro trotzdem günstiger als die bisher größten Bastel-Sets und zeigt mit 104 x 65 Zentimetern Größe auch mit seinen Maßen. Und auch wenn es nicht so aussieht, die Bauzeit beträgt mehrere Stunden.

    Der Grund ist einfach: Auf den insgesamt 40 Kacheln, aus denen das Gesamtbild zusammengestoppelt wird, sollen 10.240 runde Fliesen und Platten in zehn verschiedenen Farben untergebracht werden, 256 sind es pro Kachel. Fünf Stück der quadratischen Kacheln nehmen dann eine vertikale Gesamtreihe ein, acht solcher Reihen ergeben dann horizontal die Gesamtgröße. Alle Kacheln werden dabei mit den jeweils anderen über Steck-Pins verbunden. Über drei Kilo hat das Set.

    Nach Anleitung oder nach Wunsch

    Auf der Weltkarte nehmen weiße Kacheln und blaue Fließen die Plätze für die Landmassen und Kontinente ein. Alle anderen Farben von Grün über Blau bis hin zu rosa stehen dagegen für die Ozeane, Meere und Seen. Der Grund dafür, dass für die Landmassen Kacheln statt Fließen verwendet werden, ist so simpel wie schlau: Auf Wunsch können LEGO-Fans diese als Steckplätze benutzen und mit den beiliegenden "Cones" markieren, wo sie bereits waren oder wohin sie reisen wollen.

    LEGO nimmt es laut Anleitung mit den Ozean-Fliesen übrigens nicht so genau. Hält man sich exakt an die Farbgebung der Anleitung, dauert der Bauvorgang gut 20 Stunden, da Fliese für Fliese die "richtige" Farbe eingesetzt wird. Wohl auf knapp die Hälfte der Bauzeit kommt man, wenn man LEGOs Ratschlag in der Bauanleitung folgt und eigene Farbgestaltungen für die Ozeane wählt. Entsprechend viele Ersatzbausteine liegen dem Set bei, damit die eigenen Ideen umgesetzt werden können.

    Tolle Farbgestaltung und Auswahl

    Zwei Dinge gefallen an der offiziellen Farbgestaltung aber sehr gut. Einerseits heben sich durch die dunkelblauen Farb-Fliesen die Kontinente mit einem schönen Schatten-Effekt vom Rest der Karte hervor, andererseits orientieren sich die Ozean-Farben an realen Werten für die jeweilige Tiefe eines Gewässers und Ozeans. Heißt: Je stärker es in Richtung gelber, oranger und rosaroter Fliesen geht, umso tiefer sind die Ozeane an der jeweiligen Stelle auch in der Realität.

    Ebenfalls toll umgesetzt hat LEGO, dass das Set in drei verschiedenen Varianten zusammengebaut werden kann. Der Nutzer kann am Ende des Bauvorgangs selbst entscheiden, ob er Amerika, Asien oder Europa in der Mitte der Weltkarte sehen will. Hat man sich für eine Variante entscheiden und die Steckverbindungen fixiert, ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Denn dann muss die zu diesem Zeitpunkt noch etwas unstabile Konstruktion umgedreht und fixiert werden.

    Nummernsystem hilft beim Bauen

    Die Fixierung geschieht mit typischen LEGO-Platten und -Leisten auf der Rückseite, bevor der weiße Rahmen mit Blöcken und Fliesenleisten fertiggestellt werden kann. Hilfreich beim Bauen zuvor ist das Farbsystem, das LEGO anbietet. Die Farben sind von 1 bis 10 durchnummeriert. Wer nach einigen Minuten oder Stunden "farbenblind" zu werden droht, kann sich die Farb-Pins auch einfach in der passenden Reihenfolge auf den Tisch legen und weiter nach Nummern statt Farben stecken.

    Meckern auf hohem Niveau kann man eigentlich nur über die Markier-Möglichkeiten auf der Karte mithilfe der kegelförmigen Bauelemente. Zwar können auch die farblich mit einem "Fliesen-Kopf" gestaltet werden, allzu viel Platz für ihren Einsatz gibt es trotz der beeindruckenden Größe der Karte aber nicht. So wird es beispielsweise aufgrund des Maßstabs schon schwer, Wien "genau" auf der Karte zu treffen oder Städte zweier benachbarter Länder in Europa zu markieren. Die "Cones" sind aber auch Geschmackssache, ohne sie gefällt im Test die Weltkarte schlicht besser.

    Ein atemberaubender Hingucker

    Zurück zum Rahmen: Obwohl die "Karte" einmal zusammengesteckt anfangs sehr unstabil wirkt, wird das schnell von den schlauen Verbindungselementen gelöst. Die verschiedenen Kacheln werden untereinander sowohl mittig, als auch am Rand der Karte mit Bauelementen verbunden, die sich teils überlappen und für Stabilität sorgen. Dreht man die Karte wieder um und stellt den übrigens hier weißen Rahmen (bei bisherigen LEGO-Mosaiks war er schwarz) fertig, hält das Bild auch sicher. Auf Wunsch kann am Ende auch eine Aufhängung an der Rückseite montiert werden, um das Bild an die Wand zu hängen.

    Vor allem in Zeiten erschwerter Reisebedingungen, Lockdowns und Länder-Abschottungen lässt und die LEGO Art World Map träumen. Gut gefällt, dass LEGO sich für eine bunt-weiß-gemixte Farbgebung entschieden hat, die einerseits die Kontinente toll betont und das Bild andererseits in hell eingerichteten Wohnungen oder weißgestrichenen Wänden zu einem atemberaubenden Hingucker macht. Doch nicht nur die Karte, auch der Bauspaß ist gigantisch: Mit kaum einem LEGO-Set durfte man bislang so viele Stunden beim Basteln verbringen – und darf dazu nun jetzt auch selbst entscheiden, wie die Karte am Ende aussehen soll.

    Mehr zum Thema